Unter dem Motto „Angebote intelligent kombinieren“ hat am 15. September in Österreich die Mobilitätswoche 2012 begonnen. Bis zum 22. September geht es auch in Vorarlberg nur um das eine: Ohne Auto mobil zu sein. Mit Aktionen und Angeboten soll die Bevölkerung in den nächsten Tagen dazu bewegt werden, häufiger öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu benützen. Mit dabei: 40 Gemeinden und zahlreiche Betriebe.

Zugegeben: Die Idee ist nicht wirklich neu, aber eben wirklich gut. Und weil gute Ideen Kreise ziehen, zieht auch die Mobilitätswoche immer mehr Länder, Menschen und Betriebe in ihren Bann. Organisiert wird die "Vorarlberg MOBILWoche 2012" vom Energieinstitut Vorarlberg in Kooperation mit dem Klimabündnis. Zahlreiche Angebote und Aktionen locken dabei zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder das eigene Fahrrad. Und wer weiß - vielleicht bleibt der ein oder andere auch gleich dabei. Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Spritpreise.

Car-Sharing und Co.
Mit dem einstimmigen Landtagsbeschluss des Energieautonomie-Ziels hat sich Vorarlberg auch im Mobilitätsbereich einiges vorgenommen. „Durch einen weiteren Ausbau und der intelligenten Vernetzung von  öffentlichem Verkehr, Radverkehr und Car-Sharing-Angeboten – verbunden mit einem schrittweisen Umstellung auf Elektromobilität soll auch im Verkehr die derzeit große Abhängigkeit von fossilen Energieimporten beseitigt werden“, erläutert Landeshauptmann Markus Wallner.

"Sanftes Radfahren" vs. Auto
Sanfte Mobilität ist ein Schlagwort, das in der Politik immer wieder gerne in die Runde geworfen wird. Gemeint ist damit ein politisches Konzept, das als nachhaltige, umweltschonende, sozial verträgliche und unfallarm bezeichnete Fortbewegungsarten wie zu Fuß gehen, Radfahren und die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel  fördern will. In Vorarlberg legen viele gerne ihre Wege mit dem Rad oder den Öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Etwas mehr, nämlich mehr als die Hälfte der Wege an einem Werktag - zur Arbeit, nach Hause oder zum Einkaufen - wird allerdings mit dem Auto zurückgelegt. 56 Prozent um genau zu sein. Der öffentliche Verkehr kommt lediglich auf knapp ein Fünftel, nämlich 11 Prozent. Dabei fällt auf, dass 43 Prozent der zuückgelegten Wege kürzer sind als  5 Kilometer. Dieser Teil könnte und sollte laut Konzept zu Fuss oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

Mobil mit Bus und Bahn
Mit der Mobilitätswoche werden auch heuer wieder Anreize zu sanfter Mobilität gesetzt. Eine davon ist das Umsteigerticket, welches lediglich 12 Euro kostet und mit dem das gesamte Bus- und Bahnangebot im Land eine Woche genutzt werden kann.  Auch Jahreskarten-BesitzerInnen profitieren: Diese Karten (domino, regio, SL+) gelten in der MOBILWoche im gesamten Verbundraum.

Mein Auto "macht blau"
"Ich hab heute frei" wird das ein oder andere Auto in der Mobilitätswoche verkünden. In zahlreichen Gemeinden werden eingepackte Autos an gut sichtbaren öffentlichen Plätzen aufgestellt. Privatpersonen, die ihrem Auto ebenfalls frei geben möchten, können ein Foto von ihrem originell eingepackten Pkw an das iris.scheibler@energieinstitut.at senden und so eine von  drei Verkehrsverbund-Maximo-Jahreskarten gewinnen.

Ganz Vorarlberg radelt mit
Eine Parade der besondern Art findet am 22. September im Rahmen des Autofreien Tags  statt. Unter dem Motto „Ganz Vorarlberg radelt mit!“nehmen zahlreiche Drahtesel an der ersten Vorarlberger FAHRRAD
PARADE teil, die in sechs verschiedenen Regionen zeitgleich stattfinden wird. Jeder und jede RadlerIn ist eingeladen mit der Familie, Freunden, dem Verein oder Arbeitskollegen mit dabei zu sein.

Blühende Straßen
Die wohl schönste Form für Mobilität einzustehen zeigen Kinder, die mit Zeichnungen die Straßen zurückerobern. Die Aktion „Blühende Straßen“ geht auf eine Initiative des Klimabündnis Österreich zurück und wird auch vom Projekt „Kindergerechte Lebensräume“ unterstützt. In zahlreichen Gemeinden werden Schul- und Kindergartenkinder mit bunten Blumenbildern die Straße vor ihren Schulen und Kindergärten zum Blühen bringen. Mit dieser Aktion soll auf sympathische Weise darauf aufmerksam gemacht werden, dass der
Straßenraum nicht nur Verkehrsfläche für Autos, sondern auch Lebensraum und Schulweg für unsere Kinder ist.

Alle Aktionen der Vorarlberg MOBILWoche finden Sie - aufgeschlüsselt nach Orten - hier als pdf

www.energieinstitut.at/mobilwoche