Das Ergebnis der Schweizer Volksabstimmung zum Minarettverbot ist für die Pfarrer von Rankweil und Brederis Anlass für einen Offenen Brief an die Muslime ihrer Gemeinden.

Mit einem Offenen Brief bekunden der Pfarrer Wilfried Blum, Rankweil und Antony Payyapilly, Brederis ihre Solidarität mit den Muslimen in Vorarlberg. Anlass des Schreibens, das an die Obleute des Verbands Islamischer Kulturzentren und der türkisch-islamischen Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit (Atib) in Rankweil sowie an die Muslime der jeweiligen Gemeinden gerichtet ist, ist die jüngste Volksabstimmung in der benachbarten Schweiz zum Minarettbau.

"Mit großer Betroffenheit und tiefem Unverständnis haben wir die Entscheidung des Schweizer Volkes zur Kenntnis genommen", heißt es in dem Brief. Im Vorfeld der Abstimmung habe keine faire Diskussion, "sondern ein diskriminierendes Schüren von Ängsten" stattgefunden.

Zugleich warnen die beiden Pfarrer vor einer "zunehmenden Emotionalisierung" der Debatte rund um den Minarettbau auch in Österreich. Hier werde unaufrichtig "politisches Kleingeld" auf dem Rücken von Minderheiten gewechselt. "Dazu können und wollen wir nicht schweigen", so die beiden Pfarrer.

Man schätze dagegen, dass in Rankweil und Brederis stets ein gutes Miteinander in gegenseitigem Respekt gepflegt werde. Denn nur in diesem Respekt und "in der Achtung der anderen Religion samt ihrer Praxis, nur durch persönliche Begegnungen und Informationen über den jeweils anderen Glauben, nur so können wir gemeinsam unsere Zukunft als Muslime und Christen hier in unserem Land und in Europa sinnvoll und vor allem im Geiste unserer Religionsstifter bewältigen", heißt es im Schreiben. (kap/red)