Nun ist es offiziell: Der bisherige Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer wird neuer Bischof der Diözese Linz. Er folgt damit Dr. Ludwig Schwarz, der seit 2005 Diözesanbischof von Linz ist und im April diesen Jahres aus Altesgründen seinen Rücktritt eingereicht hatte. Scheuer gelte als Intellektueller, der zugleich die persönliche Begegnung mit den Menschen suche und dem die Seelsorge ein großes Anliegen sei, ist den Medien zu entnehmen

Mit Manfred Scheuer bekommt die Diözese Linz erstmals seit 35 Jahren wieder einen Oberösterreicher als Bischof, der in der Kirche als "Mann der Mitte" gilt. Die Seelsorge ist dem Bischof ein großes Anliegen. In seiner Amtszeit als Innsbrucker Diözesanbischof besuchte er alle 291 Pfarren seiner Diözese. Der Bischof ist in seiner Diözese Innsbruck sehr beliebt und gilt so wie seine Vorgänger Reinhold Stecher und Alois Kothgasser als ausgleichend, aufgeschlossen und konzilsverbunden. In seiner Diözese wie auch als österreichischer "Caritas-Bischof" war und ist Scheuer - ganz im Sinn von Papst Franziskus - der Einsatz für Menschen in Not und am Rand der Gesellschaft ein besonderes Anliegen. Dazu passt auch sein Einsatz für Religionsfreiheit und für die verfolgten Christen im Nahen Osten.

Große Dankbarkeit und Wehmut
„Es ist ein Abschied mit großer Wehmut und mit großer Dankbarkeit“. Er sei vor zwölf Jahren als Fremder in die Diözese Innsbruck gekommen, er gehe mit einem großen Danke, erklärt Bischof Scheuer. Nachdem er zu Gesprächen in den Vatikan bestellt wurde, habe man ihn am 5. November über seine Berufung informiert. Er habe seine Einwände vorgebracht, doch wurde ihm mitgeteilt, dass ihn Papst Franziskus bereits ernannt habe. Wichtig sei ihm, gut von der Diözese Innsbruck Abschied zu nehmen, wofür er sich in den kommenden Wochen noch ausreichend Zeit nehmen wolle. Dieser tue ihm „schon ziemlich weh“, zugleich brauche es auch den Mut für einen Neubeginn.  Im Blick auf die Suche nach einem Nachfolger für die Diözese Innsbruck plädierte Bischof Scheuer für Geduld: „Es kann durchaus etwas dauern, wenn es dafür gut wird“.

Ein Blick zurück
Manfred Scheuer wurde am 10. August 1955 in Haibach geboren. Er studierte in Linz und Rom Theologie und wurde 1980 in Rom zum Priester geweiht. Von 1985 bis 1988 arbeitete er als Assistent bei Prof. Gisbert Geshake an der Albert-Ludwig-Universität in Freiburg, wo er nach einer dreijährigen Unterbrechung, während der er als Spiritual am Linzer Priesterseminar tätig war, auch unterrichtete. Ehe er als Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an die Theologische Fakultät Trier berufen wurde, unterrichtete er außerdem an den Universitäten in Salzburg und St. Pölten.

Seit Dezember 2003 ist Scheuer Innsbrucker Bischof, nachdem er am 21. Oktober 2003 von Papst Johannes Paul II ernannt worden war. Seine Agenden in der Österreichischen Bischofskonferenz sind die Bereiche Caritas, Erwachsenenbildung, das Studentenförderungswerk "Pro Scientia" sowie Ökumene. Für letzteren Bereich ist er gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn zuständig, wobei Bischof Scheuer die katholische Kirche im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRKÖ) vertritt und gleichzeitig als dessen Vize-Vorsitzender fungiert. (kathpress)