Global gegen den Menschenhandel und die Sklaverei vorzugehen, hat Papst Franziskus in seiner Botschaft anlässlich des kirchlichen Weltfriedenstags am 1. Jänner appelliert. Er fordert von Staaten und Institutionen globale Anstrengungen gegen den internationalen Menschenhandel und hält auch "alle Männer und Frauen guten Willens" an, nicht zu "Komplizen dieses Übels" zu werden.

Die Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag können Sie hier nachlesen

"Wenn man das Phänomen des Menschenhandels, des illegalen Transports von Migranten und anderer Gesichter der Sklaverei betrachtet, hat man oft den Eindruck, dass es unter allgemeiner Gleichgültigkeit stattfindet", erklärte der Papst in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag.  Diese "Globalisierung der Gleichgültigkeit" verlange von allen, dass sie zu "Urhebern einer Globalisierung der Solidarität und Brüderlichkeit" würden. Auch kleine Alltagsgesten wie ein gutes Wort oder ein Lächeln hätten dabei bereits einen Wert, könnten sie doch einem Menschen, der in Unsichtbarkeit lebt, Hoffnung geben.

Kein Raum für Korruption und Straffreiheit
Die Staaten fordert Franziskus dazu auf, gerechte Gesetze und wirksame Kontrollmechanismen einzusetzen, die keinen Raum für Korruption und Straffreiheit ließen. Unternehmen müssten zudem für würdige Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne sorgen und die Vermeidung von Verknechtung oder Menschenhandel in ihren Verteilerketten sicherstellen.

Komplizen der Sklaverei
Gleichzeitig appelliert der Papst auch an die soziale und moralische Verantwortung der Konsumenten: "Fragen wir uns, ob wir Produkte kaufen, die aus gutem Grund vermuten lassen, dass sie durch die Ausbeutung anderer Menschen hergestellt worden sind", so Franziskus. Vielerlei Anstrengungen seien nötig, um nicht zu Komplizen der Sklaverei zu werden.

Kinderarbeit, Zwangsprostitution, Organhandel
Obwohl die internationale Gemeinschaft zahlreiche Abkommen gegen moderne Sklaverei geschlossen habe, würden noch heute "Millionen Menschen - Kinder, Männer und Frauen jeden Alters - ihrer Freiheit beraubt und gezwungen, unter Bedingungen zu leben, die denen der Sklaverei vergleichbar sind", fährt Franziskus fort. Dabei hebt er insbesondere Kinderarbeit, Zwangsprostitution, Organhandel und verschleierte Formen internationaler Adoptionen hervor und verweist auf die in die Illegalität gezwungenen Migranten.

Menschen als "Mittel zum Zweck"
Als eine der Ursache moderner Sklaverei führt Franziskus neben Armut, fehlendem Zugang zu Ausbildung und Arbeit sowie Konflikte, Gewalt und Terrorismus auch die Korruption an. Menschenhandel verlange eine Komplizenschaft, die oft ihren Weg über die Korruption von Mittelsmännern nehme, seien es Mitglieder von Ordnungskräften, staatlicher Akteure oder ziviler und militärischer Einrichtungen. Wurzel sei stets auch eine Denkweise, die den Menschen als "Mittel zum Zweck" und Gegenstand betrachte und ihn seiner Freiheit beraube, kommerzialisiere oder zum Eigentum herabmindere. (red/kathpress)