In Deutschland ist die Diskussion um die Strafsteuer für Kinderlose erneut aufgeflammt, für den Präsidenten des Österreichischen Familienbundes, LAbg. Mag. Bernhard Baiser ist dies "keine Lösung". "Was wir brauchen ist eine Steuerentlastung für Familien", bringt er es auf den Punkt und schlägt damit in die gleiche Kerbe wie Finanzministerin Fekter: Ja zu Kindern!

Österreich wird ja - was die Familienleistungen angeht-  gerne zu einem familienfreundlichen Land erklärt. "Stimmt so nicht", hält der Präsident des Katholischen Familienverbandes, Alfred Trendl, mit einer OECD-Studie "Doing Better for Families" dagegen. In dieser werden sämtliche öffentliche Gelder für Familien - Geldleistungen, Dienstleistungen und Steuern - zusammengezählt und damit belegt Österreich lediglich den 16. Platz.

Praktisch steuerfrei
Umso mehr freut man sich also über die Aussagen von Finanzministerin Maria Fekter, in der von einer steuerlichen Entlastung von Familien im Zuge einer geplanten Steuerreform die Rede ist. Fekter schwebt nach eigenen Angaben eine Entlastung des Mittelstands und insbesondere der Familien vor. Der Unterhalt für die Kinder solle "praktisch steuerfrei" gestellt werden. Die in Österreich an Familien vergebenen Transferzahlungen sollen ebenfalls erhalten bleiben.

Überfällig
"Wer kinderfreundlich sein will, darf auf die Eltern nicht vergessen. Eine steuerliche Entlastung ist daher ein Gebot der Stunde und überfällig", zeigt sich auch Trendl erfreut. Derzeit würden Unterhaltspflichten, die Eltern für ihre Kinder haben, steuerlich lediglich beim Kinderfreibetrag und bei der Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten berücksichtigt, bemängelte Trendl.

Mehr als retro
"Ein positiver Zugang zum Thema Familie steht ganz oben auf der Tagesordnung: also Steuerentlastung für Familien, ein steuerfreies Existenzminium für noch zu versorgende Kinder und vor allem einen Gesellschafswandel hin zum "Ja zu Kinder"", führt auch der Präsident des Österreichischen Familienbundes, Bernhard Baier aus. Allein schon die Tatsache, dass Familien mit mehr als zwei Kindern "schief" angesehen werden, gibt Anlass zur Besorgnis. Und, so Baier, das ewige Aufrechnen von "Erwerbstätigkeit" gegen "Familienarbeit" sei mehr als retro, schließlich seien beide Aufgaben wichtig und müssen erfüllt werden.

Längst überfällig
"Kinder sind eine Bereicherung und kein Karriereknick. Kinder zu haben sollte ein Selbstverständnis in Österreich sein. Daran arbeiten wir", erklärt Baiser. Und auch Alfred Trendl sieht die geplante Steuerreform, die auch die Unterhaltspflichten von Eltern stärker berücksichtigt, als "längst überfällig".