Noch nie zuvor haben auf der Erde so viele junge Menschen gelebt wie heute: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist unter 25 Jahre alt. Die meisten dieser Jugendlichen leben in den ärmsten Ländern der Welt und sind von Problemen wie Hunger, Armut und Perspektivenlosigkeit betroffen. Das wird nicht zuletzt anlässlich des Internationalen Tag der Jugend am 12. August klar. Jugend Eine Welt und Caritas Vorarlberg zeigen, was dagegen unternommen werden kann. Oder schon getan wird.

In vielen afrikanischen Ländern, aber auch in Syrien können junge Menschen von einer unbeschwerten Jugend nur träumen. Krieg und Hunger sind Alltag, oft mangelt es am Nötigsten, wie Wasser oder medizinischer Grundversorgung. Die Caritas Vorarlberg setzt sich in verschiedensten Projekten für Jugendliche im In- und Ausland ein.Wie der 13jährige Dani Kondre, der in einem  kleinen Dorf südlich der äthiopischen Stadt Meki lebt und dort gerade als Klassenbester die sechste Schulstufe abgeschlossen hat. In seinem Heimatdorf plant die Caritas nun den Ausbau der Oberstufe. Bildung bedeutet für den Jungen, dass er einerseits selbst in eine sichere Zukunft ohne Hunger blicken und als Arzt auch anderen Menschen helfen kann.

JugendbotschafterInnen
In Vorarlberg setzen sich die JugendbotschafterInnen der youngCaritas für jene Kinder und Jugendlichen ein, deren Rechte oft mit Füßen getreten werden. „Uns JugendbotschafterInnen ist es nicht gleichgültig, wie die Erde Morgen aussieht. Es liegt uns am Herzen, dass alle Kinder und Jugendlichen weltweit eine gerechte Chance haben“, betonen die rund zwei Dutzend Mädchen und Burschen im Alter von elf bis 18 Uhren. „Wenn jeder seine Rechte kennen und sich für deren Umsetzung einsetzen würde, hätten wir eine gerechtere Welt! Denn nur wer aktiv wird, kann auch was verändern.“ In vier Teams mit den Schwerpunkten Überleben, Entwicklung, Schutz und Beteiligung zeigen sie, dass jeder einzelne etwas verändern kann. Dies geschieht auf ganz vielfältige Weise, beispielsweise durch den Brief-Kontakt mit jungen Menschen in Äthiopien oder durch Workshops an Schulen.

Was ist SGD?
Auch Jugend Eine Welt und die Bundesjugendvertretung haben etwas unternommen und an die österreichische Bundesregierung einen Brief verfasst. Darin fordern sie die Regierung auf, sich bei den abschließenden SDG-Verhandlungen in New York engagiert für ein Ende von Armut, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung einzusetzen. Bei der UN-Generalversammlung Ende September werden Staats-  und RegierungschefInnen aus aller Welt nämlich die neuen „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ (Sustainable Development Goals, SDGs)  verabschieden, die  im Gegensatz zu den auslaufenden „Millenniumsentwicklungszielen“  für alle Länder der Welt gelten sollen. Sie werden das Schicksal unserer Welt bis zum Jahr 2030 entscheidend prägen.

Eine Welt, ein Anliegen
Im Rahmen der weltweiten Kampagne „action/2015“, die unter der Schirmherrschaft von Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai steht, finden am „Internationalen Tag der Jugend“  weltweit tausende Jugend-Aktionen statt.  Ob in Benin, Kenia, oder Südafrika, in  Brasilien, Indien oder Sri Lanka – überall wenden sich Jugendliche an ihre Regierungen, um sie darauf hinzuweisen, wie wichtig die neuen „Weltziele“ für die junge Generation sind. Auch Jugend Eine Welt und die Bundesjugendvertretung appellieren aus diesem Anlass an die österreichische Bundesregierung, sich bei den abschließenden SDG-Verhandlungen in New York engagiert für ein Ende von Armut, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung einzusetzen. Zudem sollte sichergestellt werden, dass junge Menschen bei politischen Verhandlungen und Beschlüssen, in denen es um ihre Zukunft geht, nicht nur am Rande und „alibimäßig“ mit angehört, sondern substanziell miteinbezogen werden.