Nach den schweren Überschwemmungen der letzten Woche brachte ein Erdbeben am Sonntagnachmittag die Bevölkerung der südwestpazifischen Inselgruppe zur Verzweiflung. Bischof Luciano Capelli ruft nach Hilfe.

Einen dringenden Hilferuf hat der Bischof der Diözese Gizo auf den Salomon-Inseln, Luciano Capelli, gestartet: Nach den schweren Erdbeben am Sonntagnachmittag und den heftigen Überschwemmungen in den Vortagen mit 23 Todesopfern sei die Bevölkerung verzweifelt, über 10.000 Menschen obdachlos und die Nahrungsvorräte zerstört, berichtete der auf der südwestpazifischen Inselgruppe wirkende Salesianergeistliche am Montag in einer Aussendung des Hilfswerks "Jugend Eine Welt".

"Viele haben schon in den Fluten alles verloren, jetzt wurden durch das Erdbeben auch jene Häuser zerstört, die die Wassermassen einigermaßen verschont haben", so Bischof Capelli. Hilfe wie Medikamente, Nahrungsmittel und Kleidung werde dringend benötigt, zudem müsse die Hilfslogistik vor Ort wieder aufgebaut werden: Der Krankenwagen des neu errichteten Spitals der Stadt Tetere etwa sei bei der Evakuierung mehrerer Familien weggeschwemmt und eine Neuanschaffung für Hilfslieferungen in entlegene Dörfer unbedingt notwendig geworden, betonte der Bischof.

Bereits in der Vorwoche hatte Capelli infolge der heftigen Regenfälle, Hangrutsche und Überflutungen zu Gebet und Hilfe für die von Katastrophen heimgesuchte Bevölkerung des Inselstaates aufgerufen. Viele Brücken seien zerstört, die Kathedrale und der Kreuzberg der Hauptstadt Honiara "voll von Flüchtlingen" und Schulen nach Überflutungen teils in Pfarrgebäude übersiedelt, so der Ordensmann gegenüber der US-amerikanischen katholischen Nachrichtenagentur CNA. 40 Prozent der Menschen hatten laut offiziellen Angaben bereits in der Vorwoche keinen Zugang zu Trinkwasser, als ein Erdbeben der Stärke 6,0 die Aufräumarbeiten erschwerte.

Eines der beiden Beben vom Sonntag erreichte mit einer Stärke von 7,7 fast den Wert eines Beben aus dem Jahr 2007, von dem sich das Land bis zuletzt noch nicht erholt hatte.

Unterstützt wird die kirchliche Nothilfe auf den Salomon-Inseln vom Hilfswerk "Jugend Eine Welt". Spendeninformationen: Jugend Eine Welt, Raiffeisen Landesbank Tirol RLB IBAN Nr.: AT66 3600 0000 0002 4000 SWIFT/BIC-Code: RZTIAT22, Kennwort: Nothilfe Salomonen; Online spenden auf www.jugendeinewelt.at


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