Der Orden der "Blauen Maristen" ist eines der letzten Hilfswerke, das in Aleppo tätig ist. Er wird nun von der "Initiative Christlicher Orient" finanziell unterstützt.

Die "Initiative Christlicher Orient" hat ein neues Hilfsprojekt gestartet, mit dem der Not leidenden Bevölkerung in Syrien geholfen werden soll. Seit kurzem unterstützt das in Linz ansässige Hilfswerk den Orden der "Blauen Maristen", der in der heftig umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo nach wie vor präsent ist. Die Ordensleute und zahlreiche Helfer verteilen Lebensmittelpakete, kümmern sich um die medizinische Versorgung von Kriegsopfern und Kranken und bemühen sich um die Unterbringung von Obdachlosen, deren Häuser und Wohnungen durch die Kampfhandlungen zerstört wurden. Zudem wird Kindern und Jugendlichen eine Schulausbildung ermöglicht und rund 850 Familien werden mit Wasser beliefert.

Durch die Unterstützung der Blauen Maristen könne man einen Beitrag leisten, die verbliebenen christlichen Minderheiten in Syrien vor Hungersnot, Ausbeutung und Auswanderung zu schützen, so ICO-Obmann Slawomir Dadas. Aleppo gilt als "syrisches Stalingrad" und ist die am heftigsten umkämpfte Stadt im Land.

Nachdem die Rebellen am vergangenen Wochenende den Belagerungsring durchbrochen hatten, ist nun vermutlich der von der Zentralregierung gehaltene Westteil der Stadt mit rund 1,2 Millionen Menschen von der Versorgung abgeschnitten. Zuvor war die Lage umgekehrt: Regimeeinheiten hatten mit russischer Luftunterstützung die Versorgungsroute in den Osten gekappt und bis zu 300.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten.

Schönborn: Christen im Orient nicht vergessen

In einem Grußwort in der aktuellen Ausgabe der von der ICO herausgegebenen Zeitschrift "Information Christlicher Orient" würdigt Kardinal Christoph Schönborn das vielfältige Wirken der ICO. Es brauche sowohl materielle Hilfe wie auch das Gebet, damit das Christentum im Nahen Osten eine Zukunft hat. "Viel mehr als materielle Hilfe brauchen die Christen das Gefühl, von ihren Glaubensgeschwistern im Westen nicht vergessen zu werden", schreibt Schönborn wörtlich.

Insgesamt wurden von der ICO im Jahr 2015 rund 400.000 Euro für Hilfsprojekte aufgewendet. Schwerpunkte waren die Hilfe für Flüchtlinge in Syrien und im Irak. Die Arbeit der von Prof. Hans Hollerweger gegründeten ICO begann 1989 mit dem Einsatz für die bedrängten christlichen Gemeinden in der Südosttürkei ("Tur Abdin"), später wurde die Hilfe auf den gesamten Orient ausgeweitet.

So leistete die ICO beispielsweise im kurdischen Nordirak Pionierarbeit. Bekannt ist die ICO auch durch die Aktion "Licht für Bethlehem". Durch den Verkauf von Olivenholzarbeiten von Handwerkern aus Bethlehem in Österreich erhalten zum einen die Handwerker selbst ein regelmäßiges Einkommen und zum anderen wird mit dem Reinerlös die Caritas Jerusalem unterstützt.

Tagung im Herbst

Die traditionelle ICO-Jahrestagung findet heuer von 19. bis 20. September im Salzburger Bildungszentrum St. Virgil statt und beschäftigt sich mit der dramatischen Situation im Heiligen Land: "Israel-Palästina-Jordanien. Leben im Konflikt und im Miteinander", so der Titel der Veranstaltung. Prominenter Hauptreferent ist Erzbischof Maroun Lahham, Patriarchalvikar für Jordanien. Weiters werden u.a. Fr. Raed Abusahlia, Generaldirektor der Caritas Jerusalem, und "Pro Oriente"-Konsultor P. Nikodemus Schnabel von der Dormitio-Abtei in Jerusalem Vorträge halten. Eröffnet wird die Tagung vom Linzer Bischof Manfred Scheuer.

www.christlicher-orient.at
Spenden:
IBAN AT42 5400 0000 0045 4546
BIC OBLAAT2L
Verwendungszweck: Hilfe für die Christen im Orient

kathpress