Das Online-Portal vol.at berichtete gestern über die Beleidigungen der am Samstag verstorbenen Johanna Dohnal durch "Radikalchristen" auf der privaten Internetplattform "kreuz.net". Grund für den Hetzartikel war offensichtlich die Stellungnahme der Katholischen Frauenbewegung auf den Tod Dohnals.

Für Margit Hauft, die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, habe Dohnal trotz aller ideologischen Unterschiede - Dohnal war etwa eine der stärksten Befürworterinnen der Fristenregelung - die Anliegen der Katholischen Frauenbewegung stets ernst genommen und diese, "wo ihr dies möglich war, auch unterstützt", so Hauft. Die Reaktionen Margit Haufts sowie der Präsidentin der Katholischen Aktion, Luitgard Derschmidt, und der Lebensschutzbeauftragten der ED Wien, Stephanie Merckens, auf den Tod Dohnals finden Sie in einer am Montag veröffentlichten Meldung der Katholischen Nachrichtenagentur "Kathpress".

Distanzierung durch Katholische Kirche Vorarlberg

Zum Hetzartikel auf "kreuz.net" nimmt die auch die Abteilung Kommunikation der Katholischen Kirche Vorarlberg durch dessen Leiter, Mag. Hannes Mäser, sowie Rainer Juriatti vom Pressebüro Stellung:

"In einem Hetzartikel auf einer privaten Internetplattform wird die in der vergangenen Woche verstorbene, ehemalige Bundesministerin Johanna Dohnal in schlimmster Weise als Persönlichkeit und Mensch herabgewürdigt. Die Abteilung Kommunikation der Katholischen Kirche Vorarlberg betont in diesem Zusammenhang, dass es sich bei der einschlägig bekannten Internetplattform um keine offizielle Einrichtung der Katholischen Kirche handelt.

Wie die Presseagentur der Katholischen Kirche Österreich auf Basis einer Stellungnahme von Margit Hauft (Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung) am 22. Februar berichtete, hat der Tod der früheren Frauenministerin Johanna Dohnal „Trauer und tiefe Betroffenheit“ ausgelöst. In Folge der Kathpress-Meldung wurde die Katholische Frauenbewegung von den (anonymen) Verantwortlichen der Internetplattform als im Bund mit dem Teufel stehend verunglimpft.

Die Publikationen des Privatanbieters werden sowohl sachlich wie fachlich von den MitarbeiterInnen der Kommunikationsabteilung der Katholischen Kirche Vorarlberg abgelehnt. Offizielle Informationen und Stellungnahmen der Katholischen Kirche Österreich finden Interessierte laufend auf www.katholisch.at sowie www.kathpress.at."

Private Internetplattform keine Einrichtung der Katholischen Kirche

Bereits im Februar 2009 haben sich die Deutsche Bischofskonferenz sowie Radio Vatikan von "kreuz.net" distanziert. Als "unsäglich und unerträglich" bezeichnete Matthias Kopp, der Pressesprecher der DBK, die Diskussionbeiträge auf besagter Plattform. "Auf der Internetseite werden von Privatpersonen anonym Ereignisse in und um die katholische Kirche kommentiert. Immer wieder werden dabei antisemitische und homosexuellenfeindliche Hetzparolen veröffentlicht. Auch katholische Bischöfe und Politiker sind auf kreuz.net immer wieder Zielscheibe von Diffamierungen und Beleidigungen", so Kopp.