Caritas unterstützt die Menschen in Haiti mit Hygienepaketen, Wasserreinigungstabletten, Infokampagnen und dem Bau von Latrinen - Bisher 20.000 offizielle Cholerakranke - Dunkelziffer viermal so hoch

Wartha SabineWien-Port-au-Prince (KAP) Die Caritas verstärkt ihre Bemühungen im Kampf gegen die Cholera in Haiti. "Die Eindämmung der Cholera in Haiti hat oberste Priorität. Es ist einmal mehr ein Wettlauf mit der Zeit, um die geschwächten Menschen bestmöglich zu schützen", so Sabine Wartha, Katastrophenhilfechefin der Caritas Österreich (im Bild links). Die Caritas unterstützt die Menschen in Haiti mit Hygienepaketen, Wasserreinigungstabletten, Infokampagnen und dem Bau von Latrinen.

Das sechsköpfige Haiti-Team der Caritas Österreich ist derzeit eigentlich im Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben vom vergangenen Jänner tätig, arbeitet nun aber vor Ort vor allem dafür, dass sich die Cholera nicht weiter ausbreitet. Demnächst wird es um einen Wassertechniker verstärkt.

 
Cholera-Ausbruch am 19. Oktober 2010

Seit dem Ausbruch der Cholera in Haiti am 19. Oktober 2010 steigt die Zahl der infizierten Menschen immer weiter an. Mehr als 20.000 Cholerakranke werden zur Zeit in Krankenhäusern und Ambulanzen behandelt. Die Dunkelziffer jedoch liegt Schätzungen zufolge viermal so hoch. "Mittlerweile gibt es in allen zehn Provinzen Fälle. Nach dem Erdbeben im Jänner haben wir es mit dem Ausbruch der Cholera-Epidemie nun mit einer Katastrophe in der Katastrophe zu tun", so Wartha.

Unter hygienisch guten Bedingungen und einem intakten Gesundheitssystem wäre die Krankheit relativ einfach in den Griff zu bekommen. Doch genau diese Bedingungen gebe es in Haiti, einem der ärmsten Länder der Erde, ganz und gar nicht.

Besonders prekär sei die Lage in den großen Elendsvierteln der Hauptstadt Port-au-Prince. Allein in Cite de Soleil lebten Schätzungen zufolge eine halbe Million Menschen zwischen Müllbergen in Baracken, ohne ausreichend Wasser und ohne Strom. Dazu komme, dass auch in den Nothilfelagern in der Hauptstadt nach dem Erdbeben nun sehr viele Menschen auf engstem Raum zusammenleben, so Wartha.

 
Wirksame Maßnahmen gegen Cholera

Cholera ist eine durch verunreinigtes Wasser übertragene, bakterielle Infektion, die starken Durchfall und Erbrechen verursacht. Unbehandelt kann eine Ansteckung mit Cholera durch die starke Dehydrierung des Körpers rasch zum Tod führen. Wartha: "Damit sich die Seuche nicht noch weiter ausbreitet, sind Versorgung mit sauberem Trinkwasser, Hygiene und Vorbeugung wie regelmäßiges Händewaschen nun das A und O."

Genau an diesen drei Bereichen verstärkt das internationale Caritas-Netzwerk nun die Hilfsmaßnahmen: Insgesamt unterstützt die Caritas, auch mit Hilfe aus Österreich, in den nächsten drei Monaten 100.000 Menschen in den drei Diözesen Port-au-Prince, Gonaives und Hinche mit Hygienepaketen bzw. Wasserreinigungstabletten.

Zudem baut die Caritas zur Zeit hundert Latrinen in den Notlagern der Erdbebenopfer auf, denn Cholera verbreitet sich neben verseuchtem Wasser vor allem über Fäkalien. Auch die Informationskampagnen, die die Menschen darüber aufklären, wie sie sich mit einfachen Mitteln wie sorgfältigem Händewaschen schützen können, laufen auf Hochtouren.

Die Caritas bittet um Spenden auf das PSK-Konto 7700.004, BLZ 60.000, Kennwort "Haiti".

[Bild rechts oben: Information schützt - Die Caritas informiert die Menschen in Haiti darüber, wie sie sich vor Cholera schützen können]

(Quelle: kathpress.at)