Fünf Patriarchen aus Syrien, dem Irak und dem Libanon sind unterwegs in die USA. Dort wollen sie im Kongress und in der UNO um Hilfe bitten. "Die Gewalt und die Tötung von Minderheiten muss von der Weltgemeinschaft gestoppt werden", ist ihre Botschaft. Für dieses Ziel haben die Ortsbischöfe, die fünf unterschiedliche Kirchen vertreten, alte Trennungen überwunden. Schon damit haben sie ein klares Friedenszeichen gesetzt.

Die Patriarchen aus Syrien, dem Irak und dem Libanon, die in der Vorwoche einen Solidaritätsbesuch bei den von der IS vertriebenen Christen und Jeziden im kurdischen Nordirak unternommen hatten, reisen jetzt gemeinsam in die USA, um im Kongress und in der UNO um Hilfe zu bitten. Das berichtete der Vatikan-Beobachter bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, beim italienischen Katholikentag "Meeting di CI" am Dienstag in Rimini. Tomasi kündigte weiter an, dass der UN-Menschenrechtsrat bei seiner Vollversammlung im September in Genf über die Verbrechen der IS diskutieren werde. Geplant sei, dass der aus dem Irak und Jordanien zurückgekehrte Sonderdelegat des Papstes, Kardinal Fernando Filoni, bei der Vollversammlung berichten werde.

"Die Meinung von Papst Franziskus ist klar: Die Appelle der Weltgemeinschaft für den Frieden dürfen nicht aufhören, und die Gläubigen sollen für einen möglichen Frieden beten. Friedensverhandlungen müssen weitergeführt werden, und die Länder, die die Möglichkeiten haben, müssen über die Vereinten Nationen die Angreifer stoppen, auch mit Waffengewalt", so Tomasi.

Die Patriarchen aus Beirut, Damaskus und Bagdad, die gemeinsam nach Erbil gereist waren und jetzt in Washington erwartet werden, gehören verschiedenen Kirchen an. Durch ihre gemeinsame Reise wollten sie auch eine Überwindung alter Trennungen beweisen.

Der Delegation gehören der maronitische Patriarch Kardinal Bechara-Boutros Rai, der melkitische Patriarch von Antiochien, Gregoire III. Laham, der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Younan, der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Ephrem II. und der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako aus Bagdad an. "Die Ortsbischöfe im Irak, die Patriarchen - seien sie nun orthodox, katholisch, syrisch, chaldäisch oder melkitisch - haben sich vor einigen Tagen getroffen und ganz klar formuliert, dass die Gewalt und die Tötung nicht nur der Christen, sondern auch der Jeziden und all der anderen Minderheiten von der Weltgemeinschaft gestoppt werden muss", so Tomasi in Rimini.

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