Am vergangenen Dienstag ließ KFÖ-Präsident Trendl in einer Aussendung verlauten, dass ein Gleichgewicht von Geld- und Sachleistungen zum Erfolg der Familienförderung beiträgt.

Eine WIFO-Studie über den System-Vergleich der Familienbeihilfen in Europa veranlasste den Katholischen Familienverband (KFÖ) die Forderung nach einem ausgeglichen System von Geld- und Sachleistungen für die Familienförderung laut werden zu lassen. Die Studie zeige auf, dass der Einsatz der gelddominierten Familienförderung in Österreich nicht optimal wäre, was sich auch dementsprechend am Rückgang der Geburtenzahl niederschlage. Allerdings lehnt es der KFÖ ab, dass Sachleistungen auf Kosten der Geldleistungen ausgebaut werden. KFÖ-Präsident Alfred Trendl argumentiert: "Familien brauchen Zeit, Geld und Infrastruktur. Sie vor eine Entweder-oder-Entscheidung zu stellen, ist eine unzumutbare Einschränkung ihrer Freiheit und unseriös."

Andere Wege

Trendl findet es befremdend, dass Geld- und Sachleistungen in dieser Diskussion immer in Konkurrenz zueinander stehen und ein möglicher Ausbau der einen Schiene automatisch zulasten der anderen gehen soll. Gleichzeitig sieht der KFÖ-Präsident es als eine Notwendigkeit an, dass die Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird. Des Weiteren meint er auch, dass es zwar legitim sei den Erfolg einer Version der Familienförderung an der Geburtenrate abzulesen, aber durchaus auch andere Maßstäbe dafür herangezogen werden könnten. So sieht er es als eine Möglichkeit an, Familien bezüglich der Familienförderung zu befragen und anhand dieser Ergebnisse die Zufriedenheit mit dem System zu bemessen. 

Sachleistungen = mehr Kinder?

2014 ist die Geburtenrate im Vergleich zum Vorjahr in den ersten sechs Monaten um 3,9 Prozent gestiegen. Diesen Zuwachs sieht Trendl als Beweis dafür, dass die Familienförderung aus einer Mischung von Geld- und Sachleistungen bestehen muss. Gerade in jenen Bundesländern, in denen Kinderkrippen und -garten gratis sind, kamen mehr Kinder zur Welt während die Geburtenzahl in Wien unter dem Durchschnitt blieb. Dies zeige, dass  die lineare Rechnung: Ausbau der Sachleistungen ist gleich mehr Kinder offenbar nicht aufgehe, so der KFÖ-Präsident.