Bereits zum 72. Mal jährt sich am 6. August der Einsatz von Atomwaffen in Hiroshima. Der Glaube an die Sinnhaftigkeit dieser Waffen ist bis heute erhalten geblieben. Doch der Widerstand wächst.

Am 6. August wurde die erste Atombombe abgeworfen - über der japanischen Stadt Hiroshima. Drei Tage später folgte die Kathastrophe von Nagasaki. 300.000 Menschen starben unmittelbar danach, bis heute leiden ebensoviele an den Spätfolgen. Unzählige Gruppierungen, die sich heute für Frieden einsetzen, gedenken an diesem Tag der Opfer. Gleichzeitig fordern sie ein Verbot atomarer Waffen.

UN-Abkommen

Diesem Ziel sind die Vereinten Nationen einen Schritt näher gekommen. Am 7. Juli 2017 stimmten 122 Länder für ein Abkommen, das ein vollständiges Verbot der Entwicklung und Lagerung von Atomwaffen sowie der Androhung ihres Einsatzes vorsieht. Die Initiative für das Abkommen war unter anderem von Österrich, Neuseeland und Brasilien ausgegangen. Die neun bekannten Atommächte, darunter die fünf UNO Vetomächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich, hatten die Verhandlungen boykottiert, auch die meisten NATO-Staaten beteiligten sich nicht an den Gesprächen. Insofern hat das Abkommen eitgehend symbolische Bedeutung. Dennoch ist es ein wichtiger Schritt, der Druck auf die Atommächte wird dadurch erhöht.

Botschaft des Papstes

Papst Franziskus sandte schon im März 2017 ein Schreiben anlässlich der Gespräche zum Abkommen. Darin heißt es unter anderem: "Internationaler Frieden und internationale Stabilität dürfen nicht auf ein falsches Gefühl der Sicherheit gegründet sein, auf die Androhung gegenseitiger Zerstörung oder totaler Auslöschung oder indem man bloß ein Kräftegleichgewicht aufrechterhält. Frieden muss auf Gerechtigkeit, auf ganzheitliche menschliche Entwicklung, auf die Achtung der Grundrechte, die Bewahrung der Schöpfung, die Beteiligung aller am öffentlichen Leben, auf das Vertrauen zwischen den Völkern, die Unterstützung friedlicher Institutionen, auf den Zugang zu Bildung und Gesundheitswesen, auf Dialog und Solidarität gegründet sein. Aus dieser Perspektive heraus müssen wir die nukleare Abschreckung hinter uns lassen: Die internationale Gemeinschaft ist aufgerufen, zukunftsweisende Strategien umzusetzen, um das Ziel von Frieden und Stabilität zu fördern und kurzsichtige Lösungsansätze für Probleme nationaler und internationaler Sicherheit zu vermeiden."

Das päpstliche Schreiben in voller Länge finden Sie hier.