Bischof Benno Elbs weihte am 5. Dezember 2014 die nach der Sanierung nun auch der Öffentlichkeit zugängliche Kapelle des Kaplan Bonetti-Hauses in Dornbirn ein.

Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes mit Bischof Benno Elbs wurde am Freitag die Christuskapelle im Kaplan Bonetti-Haus eingeweiht. In den vergangenen zwei Jahren wurde das seit 1957 bestehende Wohnhaus generalsaniert und um einen modernen Zubau ergänzt. Zeitgleich erfolgte die Sanierung der Hauskapelle.

Die Kapelle steht in Zukunft „als Ort der Stille und Begegnung“ offen. Bemerkenswert ist das Betonrelief von Bildhauer Herbert Albrecht.

Ort der Stille und Begegnung

„Durch die neue Eingangssituation ist die Kapelle nun öffentlich zugänglich. Sie wird tagsüber als Ort der Stille und Begegnung für unsere Bewohner, für die Mitarbeiter und alle Menschen offen stehen“, betont Kaplan Bonetti-Geschäftsführer Peter Mayerhofer. „Bei besonderen Anlässen feiern wir hier gemeinsame Gottesdienste. Und wir wollen die Kapelle auf Anfrage gerne auch anderen Gruppen für religiöse Feiern zur Verfügung stellen“, ergänzt Mayerhofer.

Bischof Benno Elbs würdigte die Kapelle als sichtbares Zeichen für die innere Haltung von Kaplan Bonetti, mit der dieser seiner Arbeit nachgegangen ist. „Die Kapelle ist zentraler Dreh- und Angelpunkt für alle, die im Kaplan Bonetti-Haus arbeiten. Sie ist das Herzstück und gleichzeitig eine Brücke hinaus in das Leben der Stadt“, so der Bischof.

Pfarrer Erich Baldauf, Obmann des Vereins der Freunde Kaplan Bonetti, ergänzt diesen Gedanken: „Die Kapelle ist ein Ort der Stille beim Bahnhof – für Menschen, die warten oder sich auf den Weg machen. Sie haben hier die Möglichkeit des Verweilens und der Ruhe.“

Relief von Bildhauer Herbert Albrecht

So wie die Kapelle das Herzstück des Wohnhauses ist, bildet das Betonrelief von Herbert Albrecht das Zentrum der Kapelle. Kaplan Bonetti beauftragte den Vorarlberger Bildhauer im Jahr 1955 damit, den Altarraum künstlerisch zu gestalten. „Er wollte etwas, das möglichst einfach ist und sich trotzdem einem strengen Inhalt widmet. Das Relief sollte den jungen Arbeitern ein Anstoß zum Nachdenken sein. Man sollte ihnen zumuten, damit umzugehen – dieses Zutrauen hatte er in die Leute“, erinnert sich Albrecht.

Durch die Arbeiten am Relief entstand zwischen dem Bildhauer und dem Kaplan eine Freundschaft. „Wir haben viele Gespräche geführt, die eine große Bereicherung waren“, schildert Herbert Albrecht. Er sei von diesem jungen Mann mit den großen Plänen begeistert gewesen, so der heute 87-jährige Bildhauer weiter.

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung stellte die technische und handwerkliche Umsetzung Albrecht vor eine spannende Herausforderung. Das Relief sollte mit der Außenwand der Kapelle in einem Stück aus Beton gegossen werden. Albrecht modellierte die Figuren im Atelier aus Ton und stellte davon Gipsabgüsse her. Mit den Negativen baute er die Schalung vor Ort selbst auf. Diese Technik und das Werk an sich fanden in einigen Publikationen in den 60er Jahren Anerkennung.

 

Die Kapelle ist täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr öffentlich zugänglich.