Von Walter Buder

Martin VonachIn den Kirchen und in den Wohnungen gleicherweise hat die Krippe ihren festen Platz. Die Szene der Geburt Christi gehört zum „Inventar“ der christlichen Glaubenstradition und nimmt im Inneren der Menschen einen besonderen Platz ein, was dem geistlichen Gehalt des Weihnachtsfestes durchaus entspricht. Martin Vonach (im Bild) lebt in Frastanz und in seiner Freizeit ist er ein engagierter „Krippeler“. Eine Reise nach Israel hat ihn für seine aktuelle Krippe inspiriert. Entstanden ist eine Krippe der besonderen Art, eine, die in den Augen vieler Betrachter/inenn „komisch und eigenartig“ sei, wie der junge Krippenbauer sagt.

Den Grund für diese Reaktionen vermutet er darin, dass er - statt eine „Idylle mit Jesus in der Krippe“ zu bauen - die Heilige Familie mit dem Kind zwischen zwei weiß getünchte Hütten unter freiem Himmel gesetzt und die intime Szene in den Schatten einer monumentalen, mächtigen, schneeweißen Mauer platziert hat.

Die weihnachtliche Szene entbehrt normalerweise tagespolitischer Realität. Vonach allerdings erzählt mit seiner Krippe von Bethlehem 2009, von der Gegenwart, der Macht und Gewalt die das Leben der Menschen an diesem Ort bestimmt. Er hat erlebt, wie „die Israelis mit den Palästinenser umgehen und wie die Mauer trennt, was zusammen gehört, wie etwa ein Dorf und dessen Äcker“.

Dank der Initiative von Angelika Heinzle, die gemeinsam mit Martin Vonach im Krippenbauverein Fellengatter tätig ist, begleitete die moderene Krippe „Bethlehem 2009“ die Besucher/innen des Diözesanhauses wie jene, die dort arbeiten. Die stille Präsenz der Krippe beeindruckte und erinnerte berührend an die Hoffnung und das Wagnis, das Weihnachten im Leben vieler bedeutet.