Erneut sind um den freien Sonntag Diskussionen entflammt - Wiener Kaufleute pochen auf ihr Recht auf freie Erwerbsfähigkeit, der Linzer Bischof Ludwig Schwarz kontert mit dem verstärkten Bedürfnis der Menschen nach Erholung.

Mehrere Wiener Kaufleute, allen voran der prominente Unternehmer Richard Lugner,  haben beim österreichischen Verfassungsgerichtshof Beschwerde eingereicht. Ihr Argument: Der freie Sonntag widerspreche dem Recht auf freie Erwerbstätigkeit. Konkret fordern sie, dass an sechs Sonntagen im Jahr die Geschöfte offen sind.

Überragende Bedeutung
Auf die Einhaltung der gesetzlichen Regelung zum freien Sonntag im österreichischen Handel pocht hingegen der Linzer Bischof Ludwig Schwarz. Die 52 freien Sonntage seien von "überragender" Bedeutung betonte Schwarz in einer Aussendung der "Allianz für den freien Sonntag". "Der gemeinsame freie Sonntag stiftet Freiheit für möglichst viele Menschen und stärkt den sozialen Zusammenhalt", sagte der österreichische "Sozialbischof", der auch Sprecher der u.a. von Kirchen und Gewerkschaften getragenen Sonntagsallianz ist.

Vorbild Österreich
Österreich hat mit dem freien Sonntag eine Vorbildfunktion inne - in vielen Ländern sei Zeit "hochgradid invidualisiert"."Europaweit nehmen wir ein verstärktes Bedürfnis der Menschen nach verlässlichen Erholungszeiten und Zeit für Familie und Gemeinschaft wahr", betonte Schwarz. Demnach gehe es den Menschen nicht um Konsum, sondern um ihre Würde.

Trend zu freiem Sonntag
Um sein Anliegen durchzusetzen und den Menschen den freien Sonntag zu garantieren, kündigte der Linzer Bischof die Gründung der "Europäischen Sonntagsallianz" am 20. Juni in Brüssel an. "Es gibt einen europäischen Trend zum freien Sonntag", zeigt sich Schwarz überzeugt. (Red/kathpress)

Mehr Informationen zur "Allianz für den freien Sonntag" finden Sie hier