Die Terroranschläge in Paris in der Nacht auf Samstag lösen weltweit tiefste Betroffenheit aus. Österreichs Kirchenspitzen bekunden ihr Mitgefühl und rufen zum Zusammenhalt auf.

Tief betroffen von den Pariser Terroranschlägen von Freitagnacht haben sich die Spitzenvertreter der Kirchen in Österreich gezeigt. Sein Mitgefühl gelte den Getöteten, den Verwundeten und deren Familien, so Kardinal Christoph Schönborn in einer ersten Stellungnahme. Der Wiener Erzbischof, der als Student in Paris gelebt hat: "Ich bete für sie und für alle Menschen dieser Stadt, die mir so ans Herz gewachsen ist. Ich bitte alle Menschen guten Willens, gleich welcher Religion sie angehören, in dieses Gebet einzustimmen - um Trost inmitten des Terrors und um Kraft inmitten großer Verunsicherung." Nun brauche es ebenso Besonnenheit wie Entschlossenheit, um in dieser Bewährungsprobe der europäischen Wertegemeinschaft die richtigen Antworten auf das "abgrundtief Böse" zu finden, das sich in den Anschlägen manifestiert.

Arsenios: Terror fordert Islam heraus

Tief betroffen hat sich auch der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) gezeigt. Sein Gebet sei bei den Getöteten, den Verwundeten und deren Familien. Der Metropolit verurteilte die Anschläge auf das Schärfste und appellierte an die politisch wie religiös Verantwortlichen, alles zu unternehmen, um dem Terror Einhalt zu gebieten. Wenn jemand im Namen Gottes tötet, habe dies nichts mit Religion zu tun. Der islamistische Terror sei vor allem auch eine Herausforderung für den Islam und die muslimischen Länder, die sich davon entschieden distanzieren müssten. Der Islam müsse zeigen, dass er eine friedliche Religion sei, dem die friedliche Koexistenz mit allen Menschen ein Anliegen sei, forderte der Metropolit.

Bünker: Warnung vor Spaltung Europas

Erschüttert hat auch der evangelische Bischof Michael Bünker zu den Terroranschlägen Stellung genommen. "Wir dürfen der Gewalt nicht das letzte Wort lassen", so sein Appell an Politik, Kirchen, Religionennund die gesamte Zivilgesellschaft. Gerade angesichts solch furchtbarer Taten gelte es, "zusammenzustehen" und entschlossen gegen die Ursachen des Terrors vorzugehen. Der Bischof nahm dabei auch die Teilnehmer der Syrien-Konferenz in Wien in die Pflicht. Der Bischof warnte vor einer Spaltung Europas. Das dürfe nicht passieren, damit würde man den Drahtziehern der Anschläge nur noch in die Hände spielen. Sein Mitgefühl gelte des Opfern und deren Familien, so der lutherische Bischof.

Bei nahezu zeitgleichen Anschlägen an mehreren Orten in Paris wurden Freitagabend mindestens 120 Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt. Einige Medien berichteten sogar von mindestens 150 Toten. Der französische Präsident Francois Hollande verhängte noch Freitagnacht mit sofortiger Wirkung den Ausnahmezustand.

kathpress