In zahlreichen deutschen Städten gingen Menschen auf die Straße. Die einen, um gegen die zunehmende Islamisierung zu protestieren, die anderen, um jeglichem Rassimus entgegen zu treten. Oder das Licht abzuschalten, um den Kundgebungen der Pegida keine Kulisse zu bieten. So blieben zum Beispiel der Kölner Dom und das Brandenburger Tor im Dunkeln. Ein klares Zeichen.

In mehreren deutschen Städten haben am Montagabend Gegendemonstrationen zu Märschen der islam- und asylkritischen Bewegung Pegida stattgefunden. In Köln, Berlin, Münster, Stuttgart und Hamburg gingen mehrere zehntausend Menschen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auf die Straße.
 
In Köln war aus Protest gegen die erste Pegida-Demonstration die Beleuchtung von Dom und Altstadt abgeschaltet worden. Im rechtsrheinischen Deutz versammelten sich rund 800 Anhänger der islam- und asylkritischen Bewegung "Kögida", um über die Deutzer Brücke zum Roncalliplatz neben dem Kölner Dom zu marschieren. Demgegenüber formierten sich mehrere Tausend Gegendemonstranten, die die Brücke blockierten. Die Kögida-Anhänger gaben schließlich den Protestzug auf.
 
Der Gegenveranstaltung unter dem Motto "Köln stellt sich quer" hatten sich neben der evangelischen und katholischen Kirche mehrere muslimische Organisationen, die Synagogen-Gemeinde sowie eine Musiker-Initiative angeschlossen. In einem Aufruf wandten sie sich "gegen jede Form der religiösen Diskriminierung".
 
Die Beleuchtung an dem nachts durchgängig angestrahlten Kölner Dom wurde um 18.30 Uhr unter dem Applaus von Passanten abgeschaltet. Die Kathedrale sollte nach dem Willen des Domkapitels dunkel bleiben, um Pegida/Kögida ("Patriotische Europäer/Kölner gegen die Islamisierung des Abendlandes") bei ihrer Kundgebung keine Kulisse zu bieten. Es gehe darum, dass der Dom als international viel beachtetes Bauwerk nicht die Aufmerksamkeit für Pegida erhöhen solle. Im Rahmen der Protestaktion "Licht aus" blieben auch die Kölner Rheinbrücken, das Rathaus und andere historische Gebäude dunkel.
 
Ähnliche Szenen gab es in Berlin, wo der Berliner Senat das Licht am Brandenburger Tor ausschalten ließ, weil ein geplanter Pegida-Demonstrationszug mit Start beim Rathaus dort enden sollte. An der Pegida-Kundgebung nahmen schließlich laut Polizeischätzungen etwa 450 Menschen teil. Ihnen standen rund 5.000 Gegendemonstranten gegenüber, die einem Aufruf des Berliner Bündnisses gegen Rassismus gefolgt waren. Der geplante Pegida-Demonstrationszug wurde aufgrund des Widerstandes der Gegendemonstranten abgebrochen.
 
Unverändert starken Zulauf hat die Pegida-Bewegung derweil in Dresden. Hier demonstrierten laut Polizei rund 18.000 Pegida-Anhänger und damit so viele wie nie zuvor gegen eine angebliche "Überfremdung". Auch in Dresden hatten sich aber 5.000 Gegendemonstranten versammelt.
 
Die Initiative Pegida hatte sich im Oktober in Dresden gegründet. Deutschlandweit gibt es inzwischen mehrere Bündnisse, die sich an Pegida orientieren. Kirchenvertreter und auch zahlreiche Politiker äußern sich besorgt über die fremdenfeindlichen, islamfeindlichen und rechtsextremen Tendenzen.


kathpress