Die Nachbarschaftshilfe der Caritas erleichtert AsylwerberInnen die Wartezeit und macht Integration möglich.Seit eineinhalb Jahren lebt Chatuna Amarova in Österreich. Zuerst in einem der großen Flüchtlings-Auffanglager, zwischenzeitlich im Flüchtlingshaus Galina in Nenzing. Ihre frühere Heimat ist Armenien, jetzt hofft sie und ihre Familie auf die positive Beurteilung ihres Asylverfahrens.

Erzwungene Untätigkeit deprimiert. In dieser Zeit des Wartens ist Chatuna Amarova froh, wenn sie über das Projekt „Nachbarschaftshilfe“ der Caritas ihre Zeit sinnvoll nutzen und gleichzeitig etwas Geld dazuverdienen kann. AsylwerberInnen dürfen nämlich in Österreich aufgrund der gesetzlichen Lage keiner geregelten Arbeit nachgehen. „Die erzwungene Untätigkeit verursacht bei vielen Depressionen und Lethargie“, erläutert Kurt Rützler von der Caritas-Nachbarschaftshilfe. Um diesen Menschen Lebensfreude und dem Alltag mehr Sinn zu geben, wurde von der Caritas-Flüchtlingshilfe das Projekt „Nachbarschaftshilfe“ initiiert. „Privatpersonen haben die Möglichkeit AsylwerberInnen für kleine Dienste im Haushalt oder Garten zu engagieren. Die Spenden, die für die Hilfsdienste geleistet werden, kommen ausschließlich den AsylwerberInnen zugute.“

"Wir profitieren voneinander". Christine Pozzini-Mayer ist eine, die diese Dienste sporadisch gerne in Anspruch nimmt. „Wir profitieren sehr voneinander“, erzählt die Nenzingerin. „Chatuna putzt mir die Wohnung, anschließend gebe ich ihr Sprachkurs in Deutsch. Was mich fasziniert ist, wie interessiert sie ist, alles in ihrer neuen Heimat kennen zu lernen.“ Auch der organisatorische Ablauf sei völlig unkompliziert. Die beiden Frauen verbinde zwischenzeitlich „ein gutes, freundschaftliches Verhältnis“. Dazu nickt auch Chatuna Amarova eifrig: „Ich arbeite sehr gerne hier. Die Menschen in Österreich sind sehr gut zu mir und bringen uns viel Achtung entgegen.“ Ihr großer Wunsch wäre es natürlich, in Österreich bleiben zu dürfen. Bis zu dieser Entscheidung ist für Familie Amarova aber wohl noch viel Warten, Hoffen und Bangen angesagt.