„Noch nie machten so viele Schüler Abitur. Und noch nie schrieben sie dabei derart gute Noten“ – so teastert die Wochenzeitung DIE ZEIT online das Dossier ihrer aktuellen Ausgabe. Bildungsgerechtigkeit – in Deutschland schon Realität?

Mitnichten. Dass das alles nicht so einfach ist, dass dieser Trend viele verschiedene, zum Teil fragwürdige Ursachen hat, zeichnet ein Bericht nach, der kaum besser zur heute endenden Schultagung in Götzis passen könnte: „Bildungsgerechtigkeit – Realität oder Fiktion?“ lautet der Titel des Treffens, das Vertreter aus verschiedenen Bereichen des römisch-katholischen Privatschulwesens von Dienstag bis Freitag ins Ländle brachte.

Vielfalt bewahren

Neben viel positiver Bilanz – fast 72.400 Schülerinnen und Schüler besuchen aktuell eine der 350 (Stand 2015) katholischen Privatschulen in Österreich, davon 50.158 eine Ordensschule – wurden auch Herausforderungen diskutiert: So sieht Rudolf Luftensteiner, Leiter des Bereiches Bildung und Ordensschulen bei den heimischen Ordensgemeinschaften, in der „Vereinheitlichungstendenz“ im österreichischen Bildungswesen eine große Gefahr für die Vielfalt – und damit vielleicht auch für den Erfolg der Schulen.

Ohne Angst verschieden sein

Diese Vielfalt, zeigte sich der Wiener Religionspädagoge em.Prof. Martin Jäggle in seinem Vortrag überzeigt, sei schließlich eine große Stärke konfessioneller Schulen. Viele von ihnen seien heute ganz selbstverständlich auch religiös plurale Schulen – und es müsse dafür gesorgt werden, dass alle das nötige Handwerkszeug hätten, um mit dieser Diversität produktiv umzugehen: Die Schulen müssten sich als gesicherter Raum etablieren, „in dem es möglich ist, ohne Angst verschieden zu sein“, so Jäggle.

Neben Prof. Jäggle referierte u. a. auch der Wiener Bildungswissenschaftler Prof. Stefan Hopmann. Eine Begegnung mit Bischof Benno Elbs stand ebenso auf dem Programm wie ein Besuch des islamischen Friedhofs in Altach. Veranstalter der Tagung sind die Ordensgemeinschaften Österreich, das Interdiözesane Amt für Unterricht und Erziehung und die Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. (kathpress/ZEIT/red)