Einen Teilerfolg für Bischof Kräutler vermeldet Radio Vatikan infolge mehrerer Agenturmeldungen aus Brasilien:

"Sieg für Bischof Erwin Kräutler: Ein Richter hat den Bau des weltweit drittgrößten Wasserkraftwerkes im Amazonas-Gebiet vorerst gestoppt. Er begründete seine Entscheidung damit, dass Umweltauflagen nicht erfüllt seien. Das Belo-Monte-Kraftwerk soll am Xingu-Fluss errichtet werden. Der dort zuständige Bischof ist der aus Österreich stammende Prälat Erwin Kräutler. Zusammen mit Ureinwohnern und Umweltschutzorganisationen kämpft er gegen das Projekt an. Neben den Umweltfragen wird beim Bau des Kraftwerks auch die staatliche Finanzierung kritisiert und die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt.

Zur Begründung der Entscheidung eines Richters in Belém im Teilstaat Pará hieß es am Freitag, dass Umweltauflagen nicht erfüllt worden seien. Auch die Finanzierung des umgerechnet etwa 8,5 Milliarden Euro teuren Projektes durch Brasiliens staatliche Entwicklungsbank BNDES wurde zunächst auf Eis gelegt.

Die Umweltschutzbehörde (Ibama) hatte erst im Jänner grünes Licht für vorbereitende Arbeiten und die Rodung von 240 Hektar Wald gegeben. Die Entscheidung von Richter Ronaldo Desterro gilt solange, bis Einsprüche gegen das Projekt gerichtlich entschieden oder die Umweltauflagen erfüllt sind. Mit dem Beschluss kam das Gericht einem Antrag der Staatsanwaltschaft nach, die bemängelt hatte, dass vor der Ibama-Genehmigung 29 erteilte Auflagen nicht erfüllt worden seien. Die Entscheidung ist eine Schlappe für die Regierung von Präsidentin Dilma Rousseff, die sich wie ihr Vorgänger Luiz Inácio Lula da Silva massiv für den Bau des Kraftwerks am Xingu-Fluss, einem Amazonas-Seitenarm, einsetzt.

(Quellen: Radio Vatikan, apa-Meldung)