... bleiben, wenn die wenigen bunten Sekunden eines Feuerwerkskörpers verstrichen sind. Die Kosten-Nutzen-Bilanz sei katastrophal, finden Umweltschützer und Verbände, und fordern dringend ein Umdenken.

„Würde ich mir heute eine Tradition ausdenken, bei der sich ab 18 Uhr alle mit fettem Essen und Alkohol abfüllen, um dann ab 23.30 Uhr betrunken mit Sprengstoff und Raketen zu hantieren, würde man mich zu Recht fragen, wer freiwillig an so einem Schwachsinn teilnehmen möchte – und ob ich noch ganz dicht sei, so einen Blödsinn vorzuschlagen.“ Diese Feststellung machte am 2. Jänner Christopher Lauer auf ZEITonline.

Müll, Lärm, Gefahr

Seine Argumente sind nicht neu: Neben der Gefahr für Leib und Leben, die der unsachgemäße Gebrauch von Feuerwerk aller Art provoziert, wären da vor allem Umweltbelastung (Feinstaub, Müll) und Tierwohl (Lärm). Auch mögliche Alternativen – Verbot von Feuerwerk in historischen Innenstädten z. B. wie in Ravensburg, Konstanz und Tübingen – oder Licht- und Lasershows wie in Paris werden immer wieder diskutiert – bisher ohne flächendeckenden Erfolg.

Zündende Ideen gesucht

Wenn es nach der Bürgerinitiative „Stille Nacht“ und über 40 weiteren Organisationen von Alpenverein bis Tierschutzbund geht, soll sich das schnellstmöglich ändern: Aktuell läuft eine Unterschriftenkampagne, mit der die Initiative um Unterstützung für ihre Forderungen nach mehr Aufklärung durch Gemeinden, Land und Bund über die (schädlichen) Folgen von Feuerwerk, nach strengeren Regeln und schärferen Kontrollen für „Zündzeiträume“, nach einer Kennzeichnungspflicht für alle gehandelten pyrotechnischen Gegenstände (Inhaltsstoffe, Giftklasse, emittierte Schadstoffe durch Zündung) und die gemeinsame Suche nach alternativem Brauchtum wirbt.

Sie sind freilich nicht die ersten: Die Aktion „Brot statt Böller“ der beiden großen christlichen Jugendverbände in München und der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Region München e.V. und Evangelische Jugend München (EJM) zum Beispiel fordert dieses Umdenken seit mittlerweile 35 Jahren. Auch die Jugendhilfsorganisation Jugend Eine Welt prangert seit langem an, dass unsere Silvesterbräuche nicht nur hierzulande, sondern vor allem auch in den Herstellungs-Hot-Spots China, Indien, Mexiko, Portugal und Indonesien Menschenleben kosten, weil die Sicherheitsvorkehrungen in den Feuerwerksfabriken alles andere als effektiv seien.

Aber wer weiß: Vielleicht ändert sich mit Ihrer Unterschrift ja tatsächlich endlich was – einen Versuch ist es allemal wert!

Quelle: ZEIT online / Stille Nacht / red