Am 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. Mehr als 43 Millionen Menschen sind laut Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) auf der Flucht - die meisten in Asien und Afrika.

Weltweit sind mehr als 43 Millionen Menschen auf der Flucht. In Österreich gab es im Jahr  42.630 Flüchtlinge, 25.625 Menschen waren Asylbewerber. Sie fliehen vor Krieg und Misshandlungen. Wenig überraschen: Die Mehrheit der Flüchtlinge lebt in den ärmsten Ländern der Welt.

Arme Länder nehmen Flüchtlinge auf
Die Kernaussage des UNHCR-Jahresbericht "Global Trends 2010", der am Montag veröffentlicht wurde, war: Vier von fünf Flüchtlingen weltweit leben in Entwicklungsländern. Es herrscht ein großes Ungleichgewicht bei der globalen internationalen Unterstützung für Flüchtlinge und Vertriebene. Besonders die ärmsten Länder der Welt nehmen viele Flüchtlinge auf, in den Industriestaaten herrscht hingegen Skepsis. Die größten Flüchtlingsbevölkerungen lebten im  Jahr 2010 in Pakistan (1,9 Mio.), Iran (1,1 Mio.) und Syrien (1,0 Mio.).

Die Zahlen steigen
Die Zahl der Menschen, die sich wegen Kriegen und anderer Konflikte in ihren Heimatländern auf der Flucht befänden, ist im vergangenen Jahr so hoch gewesen wie seit 15 Jahren nicht mehr, so das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Sie sei um etwa 400.000 Menschen gestiegen. Zu den Hauptherkunftsländern zählten nach wie vor Afghanistan, der Irak, Somalia, die Demokratische Republik Kongo und der Sudan.

Flüchtlinge schaffen es kaum mehr zurück
Nicht nur die Zahl der Flüchtlinge, sondern auch der Zeitraum, die sich Menschen auf der Flucht befinden, steigt an. Letztes Jahr waren etwa 7,2 Millionen Menschen bereits seit fünf Jahren oder länger gezwungen, im Exil zu leben. So viele, wie in den letzten zehn Jahre nicht mehr. Eine weitere negative Tatsache, stellt die Rückkehrmöglichkeit dar. Nur rund 200.000 Menschen konnten 2010 in ihr Heimatland zurückkehren - so wenig wie zuletzt im Jahr 1990.

Kirchliche Projektpartner helfen
Die Gründe, warum Menschen aus ihrem Land vertrieben werden, sind vielseitig. Es gibt aber viele kirchliche Projektpartner, die ihnen helfen. "Oft ist es nicht absehbar, wo und wann eine Massenflucht einsetzt und Menschen aufgrund von Krieg, Hunger oder Naturkatastrophen ihre Heimat verlassen müssen", erklärt "Missio"- Nationaldirektor Msgr. Leo M. Massburg. Auch die Caritas setzt sich massiv für Flüchtlinge ein - jüngst beim Konzert im Caritas-Flüchtlingshaus "Amadou" in Wien.

Kurswechsel in Österreichs Asylpolitik gefordert
Einen radikalen Kurswechsel in der österreichischen Flüchtlingspolitik hat Caritas-Präsident Franz Küberl gefordert. Es gelte, die Würde jedes einzelnen Menschen zu achten und Asylwerber nicht als Probleme sondern vielmehr als Chance zu sehen. Unter anderem sollte es auch einen Zugang von Asylwerbern zum Arbeitsmarkt geben. Küberl äußerte sich am Montagabend in Wien im Rahmen der Festveranstaltung "60 Jahre Genfer Flüchtlingskonvention", die von Innenministerium und UNHCR gemeinsam veranstaltet wurde. Der Caritas-Präsident hielt dabei die Festrede.