13.000 Menschen im Inland und rund 320.000 Menschen im Ausland hat die Caritas Vorarlberg im vergangenen Jahr beraten, begleitet und unterstützt

Caritas Werkstätte Ludesch SymbolbildDer vorliegende Jahresbericht der Caritas Vorarlberg zeigt eindrücklich auf: Die Caritas wird gebraucht und konnte im vergangenen Jahr konkret 13.000 Menschen im Inland Auswege aus ihrer individuellen Notlage zeigen: durch die Suchtberatung, die Wohnungslosen- und Familienhilfe, die Wohngemeinschaft Mutter&Kind, in den Arbeitsprojekten, im Bereich Menschen mit Behinderung, in der Flüchtlingshilfe, mit der Hospizbewegung (Stichwort "Palliative Care") sowie im Bereich des Sozialräumlichen Handelns mit den vielen Ehrenamtlichen in den Pfarren.

Im Ausland sind es die Schwerpunktländer Äthiopien, Mosambik, Ecuador und Armenien, in denen die Caritas Vorarlberg verschiedenste Projekte unterstützt. Zudem steht die Caritas Vorarlberg auch bei der Katastrophenhilfe für nachhaltige und effiziente Hilfe. Im vergangenen Jahr wurden so 320.000 Menschen erreicht.

 
Starke Zunahme in den SOS-Beratungsstellen

Die Wirtschaftskrise hat auch in Vorarlberg vermehrt Menschen in die Armut getrieben. Deutlich mehr Menschen suchten im vergangenen Jahr Hilfe bei der Caritas - die Gesamtzahl der betreuten KlientInnen ist vor allem in den Bereichen Arbeitsprojekte, Sucht, SOS-Beratung sowie Wohnungslosenhilfe angestiegen. Besonders stark war die Zunahme im Bereich der SOS-Beratung: Im Vergleich zu 2007 stieg die Zahl der Beratungen von 2049 auf 2883 Fälle, was einer Zunahme von 40 Prozent entspricht.

Dramatisch verändert hat sich auch die Dauer der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen – also Menschen, die länger als sechs bis neun Monate ohne Beschäftigung sind – nahm im vergangenen Jahr je nach Altersgruppe um bis zu 90 Prozent zu. Vorarlberg hatte generell den zweithöchsten Anstieg an Arbeitslosigkeit in Österreich zu verzeichnen.

 
Armut nimmt zu in Vorarlberg

Caritas Jahresbericht 2010Die Folgen von Armut sind weitreichend: Von der Tatsache, dass etwa fällige Kreditraten nicht mehr bezahlt werden können, bis zum gesellschaftlichen Ansehen, das verloren geht, zur Scheidung oder zu Suchtproblematiken. Die geplante Mindestsicherung sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, das Thema ist – sehr zum Bedauern von Caritasdirektor Peter Klinger – zwischenzeitlich jedoch zum Spielball der Politik geworden. Vom ambitionierten Entwurf im Jahr 2006 mit One-Desk-Prinzip, Heranführung an den Arbeitsmarkt und 14-maligem Ausgleichzulagenrichtsatz ist der Entwurf der jetzigen Mindestsicherung übrig geblieben. „Die Mindestsicherung ist aus unserer Sicht eher eine Mini-Sicherung geworden und bedeutet für die Betroffenen oftmals nur eine Verbesserung von einem Euro pro Tag“, so Caritasdirektor Peter Klinger. Die bundesweite Regelung bedeute für Vorarlberg eine Nivellierung nach unten. Einzig positiv ist aus Sicht Peter Klingers die Einführung der E-Card für alle Menschen. Klinger spricht sich dafür aus, den besseren sozialen Standard im Land auch weiterhin zu erhalten. (Im Bild Direktor Peter Klinger und Caritas-Seelsorger Elmar Simma.)

 
Zero Poverty – Europaweite Kampagne „Gemeinsam gegen die Armut“

In dem von der EU ausgerufenen „Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung“ startete die Caritas Europa eine europaweite Kampagne „Zero Poverty“ mit der Vision von „Null Armut“. Die Kampagne ruft auf, die Bekämpfung der Armut selbst in die Hand zu nehmen und den Alltag aktiv zu gestalten. Vorarlberg hat hier Beispielwirkung, wird doch durch ehrenamtliches Engagement in den Pfarren, Sozialkreisen und Vereinen Großartiges geleistet.

Infos zum "Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung": www.zeropoverty.at.

(Quelle: Caritas Vorarlberg)