Mitnichten: Die Zeche für unser heiter-buntes Feuerwerk zahlen auf der anderen Seite des Globus andere, wie die Hilfsorganisation Jugend eine Welt mahnt.

Es ist das (Film-)Symbol der vollendeten Dekadenz: Der Tausender, der vor aller Augen rauchend in Flammen aufgeht. In der Nacht zum 1. Jänner passiert das im ganzen Land: Mehr als zehn Millionen Euro werden jedes Jahr zu Silvester in Österreich verfeuert – als Raketen, Böller, Feuerwerk.

(K)ein Spaß

Ein großer Spaß für alle – außer denen, die unter dem Lärm leiden, unter dem Gestank oder die das Zeug in mühevoller Handarbeit und unter prekären Sicherheitsbedingungen zusammenfrickeln müssen. Laut einer Aussendung der Hilfsorganisation Jugend Eine Welt sind das immer noch vor allem Kinder – in China, Indien, El Salvador, Guatemala, Indonesien und Peru.

„Kinderarbeit in der Feuerwerksindustrie ist in so gut wie allen Staaten streng verboten. Das heißt aber leider nicht, dass es sie nicht mehr gibt“, so Reinhard Heiserer von Jugend Eine Welt. Immerhin in Indien, nach China der zweitgrößte Feuerwerksproduzent weltweit, ist die Kinderarbeit stark zurückgegangen. Das sei einerseits auf bessere Kontrollen und hohe Strafen zurückzuführen, andererseits auf den allgemeinen Niedergang der gesamten Feuerwerksbranche, die in den letzten Jahren mit illegaler Billigkonkurrenz aus China zu kämpfen hatte. Dort starben 2017 mindestens 17 Menschen bei Unfällen Explosionen – ebenso wie in Indien, Mexiko, Portugal und Indonesien.

Laser und Licht

Ein Umdenken findet aber auch an anderer Stelle statt: Immer mehr Städte schränken den laut-bunten Silvesterbrauch ein oder verbieten ihn ganz, wie beispielsweise Paris, wo stattdessen eine eindrucksvolle Licht- und Lasershow geplant ist. Auch in Graz fällt das offizielle Feuerwerk am Schlossberg heuer aus.

Jugend-Eine-Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer freut das: „Als Hilfsorganisation laden wir vor allem zu einem ‚Feuerwerk der Solidarität und Großzügigkeit‘ ein: Es bringt sicherlich genau so viel Glück und Segen, wenn man zum Beginn des Neuen Jahres sein Geld nicht in die Luft pulvert, sondern damit Gutes tut.“

Bildung statt Böller

Unter dem Motto „Bildung überwindet Armut“ unterstützt die Hilfsorganisation weltweit Don-Bosco-Hilfsprojekte für besonders benachteiligte Kinder und Jugendliche und ermöglicht ihnen den Ausstieg aus Kinderarbeit.

Sie können helfen und Bildung schenken:

Spendenkonto Jugend Eine Welt
Raiffeisen Landesbank Tirol
IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000, BIC/SWIFT: RZTIAT22

oder online auf www.jugendeinewelt.at

Quelle: Jugend Eine Welt / red