Der Friedhofsbesuch an Allerheiligen gehört auch für die meisten Kinder zum Pflichtprogramm. „Dabei sind die meisten Kinder interessiert am Thema Tod und werden neugierig, wenn man ihnen Geschichten aus dem Leben von Verstorbenen erzählt“, appelliert Sara Dallinger, Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar, das Hochfest einfach "kindgerecht" zu gestalten.

Die wenigstens Menschen halten sich gerne auf dem Friedhof auf, schon gar nicht wenn es dämmert oder dunkel ist. Das geht auch Kindern nicht anders, weshalb die Katholische Jungschar empfiehlt, das Hochfest Allerheiligen und den Gedenktag Allerseelen mit den Kindern angemessen zu begehen.

Zeit für Familienforschung?

„Das heißt, dass wir Raum für Fragen lassen und Orte gemeinsam erkunden wollen. Gerade die Möglichkeit an diesen Tagen ausgiebige Familienforschung zu betreiben und über verstorbene Verwandte, ihre Hoffnungen und Träume und ihre Lebenswege zu reden, kann für eigene Fragen inspirierend sein. Wenn Eltern sich über ihre eigenen Berührungsängste hinaus mit den Kindern über diese Themen unterhalten, den Friedhofsbesuch gemeinsam gestalten, eine eigene Gedenkkultur entwickeln und diese in den familiären Alltag einbauen, dann wirken diese Feiertage auch ins Jahr hinein.“

Halloween vs. Allerheiligen

„Die Überlagerung des Hochfestes Allerheiligen durch eine inhaltsleere Verbreitung des Brauchtums rund um Halloween finden wir problematisch. Süßigkeiten und Streiche klingen zwar verlockend, wir beobachten aber, dass Kinder hier nur als Konsumentinnen und Konsumenten angesprochen werden. Allerheiligen ist ein wichtiges Fest im Jahreskreis der Kirche, bei dem aber die für Kinder passende Aufbereitung oft zu kurz kommt“, stellt Sara Dallinger fest.

Mehr Raum für Kinderpastoral

Als katholische Kinderorganisation wünscht sich die Jungschar daher auch von der Amtskirche mehr Angebote für Kinder, gerade rund um Allerheiligen und Allerseelen, um sich altersgemäß mit den Themen Gedenken, Sterben und Tod auseinandersetzen zu können. Kinderpastoral sollte aber auch im ganzen Jahreskreis eine stärkere Gewichtung erfahren.

Heiligen auf der Spur

„Ein besonderer Schatz sind auch kindgerecht aufbereitete Heiligenlegenden, weil diese Menschen oft Unglaubliches geleistet haben und mit ihrem Lebensweg uns neue Perspektiven eröffnen. Gerade jetzt durch die neuesten Heilig- und Seligsprechungen durch Papst Franziskus bieten sich viele  Entdeckungsmöglichkeiten. Diesen Schatz an Weisheiten und Vorbildern, gilt es immer wieder neu zu entdecken“, so Sara Dallinger abschließend.

Nacht der 1.000 Lichter

Eine in den jüngsten Jahren aufgekommene Alternative zu "Halloween", die schnell Verbreitung gefunden hat, ist die von der Katholischen Jugend initiierte "Nacht der 1.000 Lichter". Das pastorale Projekt am Abend des 31. Oktobers wurde 2005 erstmals in Tirol durchgeführt und hat sich inzwischen auch in anderen Teilen Österreichs in zahlreichen Kirchen, Klöstern und Kapellen etabliert. Die Aktion soll Gläubigen je nach ihren Bedürfnissen einen Raum bieten um "ruhig werden, nachdenken und beten" zu können,