Kostensteigerung allein heuer von 20 Prozent zur Linderung akuter Notlagen

Wien, 09.12.2009 (KAP) Die Zahl der Mütter in Not ist in Österreich "dramatisch angestiegen". Wie die "Aktion Leben" in einer Aussendung am Mittwoch mitteilte, gab sie heuer um 20 Prozent mehr Geld aus als im Vorjahr, um Notlagen zu lindern. Die überkonfessionelle Lebensschutzorganisation unterstützt bedürftige schwangere Frauen und Eltern nicht nur durch sozialrechtliche und psychologische Beratung, sondern auch materiell durch finanzielle Überbrückungshilfen und langfristige Patenschaften. Generalsekretärin Martina Kronthaler: "Wir brauchen dringend Spenden, um weiter helfen zu können." Denn immer mehr Schwangere bräuchten "ganz konkrete materielle und finanzielle Hilfe".

Zahlreiche Gründe

Die Gründe dafür, dass immer mehr Frauen durch Schwangerschaft und Geburt in eine akute finanzielle Notlage geraten, seien zahlreich. Die "Aktion Leben" verzeichnete zuletzt einen deutlichen Anstieg von Arbeitslosen unter ihrer Klientel. Es gebe aber auch vermehrt Personen in prekären Beschäftigungsverhältnissen "mit Tätigkeiten, die sie während der Schwangerschaft nicht länger, mit einem Baby gar nicht mehr machen können".

Probleme würden vielen auch die steigenden Energie-, Wohnungs- und Lebenserhaltungskosten bereiten. Martina Kronthaler berichtete von "viel zu kleinen, viel zu teuren Substandardwohnungen, für die es oft nicht einmal ordentliche Mietverträge gibt".

Väter "verabschieden" sich häufiger

Auch viele Väter "verabschieden" sich angesichts der Wirtschaftskrise häufiger als früher, so die Beobachtung der "Aktion Leben": "Immer mehr Frauen kommen in die Beratungsstelle im Wissen, dass sie Alleinerzieherinnen sein werden". Männer, die durch die Krise ohnehin schon unter Druck seien, "können sich ein Leben mit Kind und allen damit verbundenen Verpflichtungen nicht vorstellen", so Kronthaler. Manche streiten die Vaterschaft ab, um Alimentationszahlungen auszuweichen. "Bis eine Vaterschaftsklage Erfolg hat, dauert es oft länger als ein Jahr", bedauerte Kronthaler. Solange bestehe aber kein Anspruch auf Unterhaltsvorschuss durch die öffentliche Hand.

Die Unterstützung für schwangere Frauen und junge Eltern in Not bestreitet die "Aktion Leben" ausschließlich mit Spenden. "Es gibt leider keinen öffentlichen Hilfsfonds, auf den wir rasch und unbürokratisch zugreifen könnten", beklagte Kronthaler: "Diese Forderung wird von der Politik seit Jahren überhört."

Die "Aktion Leben" bittet daher um Spenden auf das PSK-Konto 7.331.600, BLZ 60.000.