Der Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Afa-Wossen Asserate hat auf Einladung der Stiftung „Pro Oriente“ am Mittwochabend einen Vortrag in Wien gehalten. Laut ihm habe die "Jasmin-Revolution" in Tunesien in ganz Afrika einen "Wind der Hoffnung" ausgelöst: "Die Diktatoren werden nervös". Der Osten des Erdteils ist allerdings derzeit von der stärksten Dürrekatastrophe seit 60 Jahren betroffen.

Wirtschaftlicher Aufschwung

Asserate bezeichnete in Wien eine sozial ausgerichtete Marktwirtschaft als Rezept für Afrika. Bereits jetzt könne man sagen, dass es aufwärts gehe. Eine afrikanische Mittelschicht wachse heran und die "sozialistischen" Experimente der letzten Jahrzehnte wurden überwunden. Symptomatisch sei die rasante Ausbreitung von Internet und Mobiltelfonie. Er wies auch auf die Wachstumsrate von fünf bis zehn Prozent der meisten Länder in den letzten Jahren hin. Neben diesen gebe es allerdings Negativbeispiele wie Somalia, die Demokratische Republik Kongo oder Zimbabwe. Obwohl Afrika in vielen Bereichen zweifellos „Schlusslicht der Welt“ sei, gebe es jedoch Zukunftsperspektiven. Diese hängen laut Asserate damit zusammen, dass der Kontinent etwa 40 Prozent der weltweiten Rohstoff-und Wasserreserven birgt.

Dürrekatastrophe im Osten ­– Caritas und kenianischer Bischof bitten um Hilfe

Im Osten von Afrika hat es bereits seit sieben Monaten nicht geregnet. Das Grenzgebiet der Länder Kenia, Somalia und Äthiopien steht vor der schwersten Dürrekatastrophe seit 60 Jahren. Laut Caritas-Präsident Küberl sind bereits mehr als 10 Millionen Menschen betroffen. Der kenianische Bischof von Marsabit, Peter Kihara, hat sich angesichts der Katastrophe in einem Appell an die Weltöffentlichkeit gewand. "Schon jetzt befinden wir uns in einer verzweifelten Situation und es wird immer schlimmer. Wir bitten unsere Mitschwestern und -brüder um rasche Unterstützung in dieser Notsituation", zitiert die Caritas Österreich den Bischof, dessen Diözese zu den, von der aktuellen Katastrophe, am meisten betroffenen Gebieten zählt. Weitere Spenden würden dringend benötigt, um die größte Not zu lindern. Am schlimmsten ist die Lage, in dem seit 20 Jahren vom Bürgerkrieg gebeutelten Somalia. Der Krieg hat schon mehrere hunderttausend Menschen in Flüchtlingslager getrieben und es kommen täglich mehr.
Zehntausende hungernde Menschen am Horn vom Afrika werden vom internationalen Caritas-Netzwerk mit Lebensmitteln und sauberen Trinkwasser unterstützt. 50.000 Euro hat die Cariats Österreich bereits als Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag reicht allerdings bei weitem nicht aus und die Caritas bittet dringend um Spenden im Zuge ihrer Augustsammlung.