2015 ist ein "Schlüsseljahr" für Österreichs Einsatz für die Bekämpfung von Armut, Ungleichheit und Klimawandel. Oder sollte es zumindest sein. Daran haben Vertreter von 25 inländischen NGOs die Regierung nun erneut erinnert. Denn: Im Herbst sollen bei zwei UN-Gipfeltreffen ein neues Klimaabkommen sowie die neuen "Nachhaltigen Entwicklungsziele" beschlossen werden, die für alle Länder der Welt gelten sollen.

"action/2015" heißt die weltweit laufenden Großkampagne, die Organisationen aus dem Sozial-, Entwicklungs-, Umwelt- und Menschenrechtsbereich sowie Glaubensgemeinschaften vereint. Beteiligt sind bereits jetzt über 1.300 Organisationen in 125 Ländern. Angekündigt hatte die Kampagne bereits im Vorjahr Friedensnobelpreis-Trägerin Malala Yousafzai, die neben Erzbischof Desmond Tutu, Bill und Melinda Gates, Mary Robinson, Bono, Matt Damon, Mia Farrow, Sting und Shakira zu den prominenten Unterstützern zählt.

action 2015 wird unterstützt von ...
Zur Betonung ihres Anliegens, die "historische Chance" zu nutzen und im Herbst Lösungen auf die heute größten Herausforderungen zu finden, ließen sich die zivilgesellschaftlichen Vertreter mit einer großen Weltkugel fotografieren. In Österreich wird "action/2015" bislang von über 25 NGOs getragen, darunter die Dreikönigsaktion der katholischen Jungschar, "Jugend Eine Welt", "Volontariat bewegt", Licht für die Welt, Fairtrade Österreich, Brot für die Welt, CARE, Hilfswerk, Südwind und WWF. Die Koordination der neuen Plattform liegt bei der Arbeitsgemeinschaft "Globale Verantwortung".

"Wir müssen als Gesellschaft aufwachen"
Von einem nötigen Weckruf an die Gesellschaft sprach Jakob Wieser, der Geschäftsführer der Dreikönigsaktion: "Wir müssen als Gesellschaft aufwachen, unsere Verantwortung für unsere Welt wahrnehmen und handeln." Die Menschheit habe ihren Planeten aus der Balance gebracht und müsse nun mit allen Kräften "endlich die Weichen stellen, das wieder ins Lot zu bringen". Erforderlich seien dafür Mut und Ausdauer für einen Wertewandel, vor allem in Österreich und Europa.

Historischer Scheideweg
Als "historischen Scheideweg" besonders für die Zukunft der Kinder bezeichnete "Jugend Eine Welt"-Vorsitzender Reinhard Heiserer das laufende Jahr. Auch nachfolgende Generationen hätten ein "Recht auf ein Leben ohne Armut und in einer intakten Umwelt", weshalb es "hoch an der Zeit" sei, dass nun in vielen Ländern Jugendliche selbst auf die Straße gingen und sich dafür einsetzten. "Jeder Einzelne ist aufgerufen, sie dabei tatkräftig zu unterstützen", so Heiserer, der hier besonders den von "Jugend Eine Welt" und den Salesianern Don Boscos getragenen Verein "Volontariat bewegt" hervorhob: Auch die jugendlichen Teilnehmer des Volontariatsprogramms hätten sich an "action/2015" beteiligt. (red/kathpress)