Vorarlbergs Ministrant/innen haben es in sich - beziehungsweise in den Beinen. 3000 Kilometer haben sie für die Aktion "Menschenrechte sind olympisch" bei den Miniwochen im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast gesammelt. Alle Achtung!

Sackhüpfen, Eierlauf, Dreibeinlauf, Sackkarren fahren, Luftballon- oder Wassertransport, Wassertrete, Fußball, joggen, Schnitzeljagd, Schwimmbad,  schluchtwandern, tanzen, Arbogast-Ralley, Wasserschlacht, …
Die Liste der Aktionen, bei denen die Kinder und Jugendlichen bei den Ministrant/innenwochen in St. Arbogast Kilometer für Rio gesammelt hatten, kann sich sehen lassen. Warum sie das alles gemacht haben? Um die Menschen in Brasilien bei ihrem Kampf um ihre Grund- und Menschenrechte zu unterstützen: Mindestens 3.000 zurückgelegte Kilometer kamen so allein durch die Vorarlberger Ministrant/innen auf das Konto der Aktion "Menschenrechte sind olympisch".

Der Hintergrund der Aktion

Bis vergangenen Sonntag war Rio Schauplatz der Olympischen Sommerspiele. 2014 waren es die Fußballbegeisterten, die für die WM nach Rio strömten. Die sportlichen Großereignisse aber haben auch ihre Schattenseiten - und die werden am Beispiel Brasilien besonders deutlich. In 35 Sportarten traten die Athlet/innen aus aller Welt in Rio an. Hinter ihnen stehen aber mehr als 60.000 Menschen, die aufgrund der sportlichen Großereignisse der letzten Jahre ihr zu Hause verloren haben. Vertrieben, enteignet, verjagt.

Milliarden an Steuergeldern flossen in die Vorbereitungen der Wettkämpfe. Geld, das für den Bau von Schulen, Krankenhäusern oder Wohnungen fehlte und immer noch fehlt.

Und nicht zuletzt steht der Sportbegeisterung auch die Gewalt gegenüber. Mehr als 1500 Menschen starben so in den letzten Jahren allein in Rio durch Polizeigewalt.

Und die Menschen vor Ort?

Das alles schmälert nicht die Leistung der Olympionik/innen. Es erinnert nur daran, dass die Menschenrechte nie hinter Großveranstaltungen zurückstehen dürfen. Oder wie der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl es formulierte: "Bei den olympischen Spielen in Brasilien sollen auch die Menschen vor Ort zu den Gewinnerinnen und Gewinnern gehören. Menschenrechte dürfen dabei nicht verletzt werden."

Laufen, joggen, hüpfen, ...

Die Dreikönigsaktion macht deshalb mit dem Projekt "Menschenrechte sind olympisch" auf diese Missstände aufmerksam. Das Ziel ist, dass Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche, Einzelne oder ganze Gruppen und Teams Protest-Kilometer sammeln. Wie sie die zurücklegen, ist jedem/r selbst überlassen. Diese "Protest-Kilometer" sollen das Internationale Olympische Komitee auch darauf aufmerksam machen, dass sie nicht nur eine sportliche, sondern auch eine menschliche Verantwortung tragen.

Insgesamt sollten rund 10.000 Kilometer gesammelt werden - also genau jene Strecke, die Österreich von Rio trennt. 301.675 Kilometer sind es aktuell. Und 3000 davon stammen von den Vorarlberger Minis.