Halt amol dein Wort! oder: Jetzt chill halt amol!

Worthalten… wer macht das heute schon? Denken wir an die (leeren) Versprechungen der Politiker im Wahlkampf, der Diät-Päpste, an die Heilsversprechungen der esoterischen Strömungen, selbsternannten Gurus und unzähligen How-to-guides:
So bekommen Sie Ihr Leben auf die Reihe! So erreichen Sie Ihre Bikinifigur! So finden Sie Ihre Traumfrau! So bekommen Sie Ihr (Familien-)Chaos in den Griff! So erreichen Sie Ihr Seelenheil! Glücklich leben für Dummies…
Wenn das alles so einfach ist, warum gibt es dann noch Singles, Dicke und Unglückliche?

Mit dem Worthalten nimmt man es offenbar nicht mehr so genau… natürlich ist es oft praktisch, wenn man sich nicht festlegen muss, alles unverbindlich, alles easy, jetzt chill halt amol! Komm ich heute nicht, komm ich morgen, vielleicht, mal sehen… ich lass mir mal alles offen…

Worthalten war schon zur Zeit von Jesus ein Thema:
„Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.“ (Mt 5,36-37)


Impulsfragen:
- Ist mein Ja ein Ja und mein Nein ein Nein?
- Wie verbindlich ist mein Ja(-Wort), z.B. zu meinem Partner/meiner Partnerin?
- Auf wen/was verlasse ich mich? Und wer kann sich auf mich verlassen?

Übung für diese Fastenwoche:
Ich achte besonders auf Pünktlickeit, Verlässlichkeit, Worthalten…
Aber Achtung! Ich nehm dich beim Wort!

Brigitte Dorner