Geburt und Tod gehören dazu, aber auch Alltägliches wie die Übergänge zwischen Tag und Nacht. Lebensübergänge fordern heraus, sind Chance und bergen viel Potential. Davon durften sich die Frauen im elften Frauensalon in St. Arbogast überzeugen.

Stimmungsvoll war der 11. Frauensalon im Bildungshaus St. Arbogast gleich in mehrerer Hinsicht: Raumgestaltung, Aperitif, Klaviermusik von Annalise Bereiter. Die Musikerin war nicht die einzige Schweizerin, auch die Referentin des Abends, Verena Glatthard, kommt aus dem Nachbarland.

Lebensübergänge sind wie Brücken, die vom Vertrauten ins Neue und Ungewisse führen. Mit diesem Bild verglich sie jene Veränderungsprozesse, die uns ein Leben lang begleiten. Der Weg über die Brücke kann sich uns dabei in drei unterschiedlichen Gestalten zeigen, so die psychologische Beraterin und zertifizierte ZRM-Trainerin: er kann geplant verlaufen, wie bei der Berufs- oder Partnerwahl. Er kann durch äußere Lebensumstände, wie der Verlust eines Menschen oder einer Arbeitsstelle, in unser Leben hereinbrechen, sodass wir quasi über die Brücke katapultiert werden. Oder der Übergang vollzieht sich schleichend, wir stehen gleichsam schon auf der Brücke und werden gewahr, dass irgend etwas nicht mehr stimmt. Was allen drei Formen gemeinsam ist, das ist die Unsicherheit, die mit dieser Veränderung einhergeht. Und die Frage: Wie gehe ich damit um?

Für Entscheidungen, die getroffen werden wollen, stehen zwei Systeme zur Verfügung: die analytische Intelligenz, die in der Sprache ihren Ausdruck findet sowie die intuitive Intelligenz, die sich in sogenannten „somatischen Markern“, in Körpersignalen, zeigt. Wird etwas entschieden, sind immer beide Systeme am Werk, es gilt, beide gut wahr- und ernstzunehmen.

Um das Potential der intuitiven Intelligenz vor Augen zu führen, leitete Glatthard eine praktische Übung an. Es ging darum, die Lösung eines Problem nicht mir der Frage „Was soll ich tun?“ anzugehen, sondern mit der Frage „Wie will ich mich fühlen, wie will ich sein?“. Anhand eines Bildes, das mit diesem Wunsch-Zustand verbunden wurde, suchten die Frauen dann gemeinsam nach Eigenschaften, die damit einhergehen. Aus diesen formulierte jede Teilnehmerin ein Motto, das durch regelmäßiges Einüben und Erinnern zur inneren Haltung werden kann. So nahm jede Frau eine kraftvolle Satz-Bild-Verbindung mit nach Hause, auf dessen Wirkung alle gespannt sein dürfen.