Gedanken von Mag. Wilma Loitz

Vorweihnachtszeit - Zeit der Wünsche, der Hoffnung,  des Erwartens

Seit Mitte November schreibt meine Tochter regelmäßig Wunschlisten mit unverbindlichen Preisangaben, recherchiert bei Amazon. Die Dinge, die darauf zu lesen sind, haben keinen praktischen Wert, zumindest nicht in meinen Augen, aber alle einen Stromverbrauch. Wussten Sie, dass heuer erstmals mehr elektronische Geräte unterm Christbaum liegen werden als herkömmliches Spielzeug? 

Da sind wir ja voll im Trend, was mich aber nicht beruhigt. Meine innere Stimme sagt: „Ich will nicht!“ Ich will keine Geschenke machen, deren Gebrauch ich nach Weihnachten täglich mit erzieherischem Know-how begrenzen muss. Doch es ist bald Weihnachten und das Betteln und Bitten meiner Tochter wird immer vehementer. Mit etwas Wehmut denke ich an die eigene Kindheit, als die Türen für Wünsche kaum geöffnet waren und die Freude über den neuen Pullover das gleiche Gefühl ausgelöst hat, wie heute der reichlich gefüllte Gabentisch. 

Unsere Kinder wachsen in einer konsumorientierten Welt auf. Die prompte Wunscherfüllung ist für uns und unsere Kinder so etwas von normal, dass schon das Warten auf ein Christkind eine Herausforderung darstellt.

Und wenn dann nicht die richtigen Geschenke unterm Christbaum liegen, dann, ja dann könnte der Heilige Abend zur Erfahrung werden, dass Eltern sich in wesentlichen Dingen einfach nicht erpressen lassen, auch nicht von Weihnachten.
Wilma Loitz