von Petra Steinmair-Pösel

Ein strahlender Februar-Ferientag. Die Knirpse im Alter zwischen drei und fünf Jahren werden von Eltern und Großeltern zum ersten Schikurs gebracht. Bunte Tafeln, Fahnen, ein „Zauberteppich“ und ein Team junger Schilehrer/innen erwarten die Kleinen, die heute zum ersten Mal auf den Brettern stehen. Jedes Kind wird persönlich begrüßt, bekommt einen Ansteckbutton, damit die Schilehrer/innen sie gleich mit Vornamen ansprechen können. Und dann übt man zum Bremsen nicht mehr den altmodischen Schneepflug, sondern die „Pizzaschnitte“, breitet zum Trainieren des Gleichgewichts wie ein Flugzeug die Flügel aus, und zum Auflockern gibt’s ein Indianerspiel samt Tanz und Lied.

In Vorarlberg versteht man etwas vom Schifahren – und davon, schon die Kleinsten dafür zu begeistern, denke ich als Mutter. Und staune, wie die jungen Leute es schaffen, in kürzester Zeit auf die Kinder mit ihrem unterschiedlichen Temperament einzugehen. Kein Wunder, wenn diese dann bald dem „Schigott“ huldigen. Ich freue mich mit meinem Sohn, dem es sichtlich Spaß macht.

Und gleichzeitig taucht in der Theologin in mir die Frage auf: Könnten wir nicht als Kirche noch einiges von der „profanen Freizeitindustrie“ lernen? Bräuchte es nicht auch hier diese Art der Sozialisation, die bereits den Kleinen erste freudvolle Erfahrungen mit dem Glauben vermittelt und sie dort abholt, wo sie sind: mit ihrer Sprache, mit ihrer Freude an Bewegung und Buntheit und mit jungen Menschen, deren Begeisterung spürbar ist?