von Petra Steinmair-Pösel

Vertraut. Verwurzelt. Geduldet, weil gebraucht. Ohnmächtig. Alleingelassen. Gebraucht und geschätzt. Angenommen. Nicht ernst genommen. Herausgefordert. Ambivalent. So beschreiben Frauen ihr Befinden in der Kirche. Wohlgemerkt: Es sind die hochengagierten Frauen, die so sprechen. Das kirchliche Kernsegment. Jene, die das gemeindliche Leben vor Ort tragen. Die sich in (Kinder-)Liturgiekreisen, Frauengruppen, in der Sakramentenvorbereitung, in Pfarrgemeinderäten und anderen haupt- und vor allem ehrenamtlichen Tätigkeiten engagieren.

Sie alle waren der Einladung gefolgt, sich einen Nachmittag lang mit der Kirche als Raum der Sehnsucht und der Irritationen auseinanderzusetzen. Zwiespältig war ein oft gehörtes Wort: innere Bindung und der Wunsch, den als wertvoll erlebten Glauben an die (über-)nächste Generation weiterzugeben, waren zu spüren. Aber auch Resignation, Ärger über als ungerecht empfundene Strukturen und der Wunsch, als Frauen neu und kraftvoll in der Kirche zu handeln und ihren Weg in die Zukunft mitzugestalten: auch an „entscheidenden“ Positionen.

Als Frauenreferentin haben mich die Begegnungen zugleich berührt und betroffen gemacht: Weil schon die Engagierten sich fragen, ob sie mit ihrer Spiritualität und ihren Visionen Platz in dieser Kirche haben. Wie sehr wünsche ich unserer Kirche da echte katholische (allumfassende) Weite, welche die vielfältigen Lebenswirklichkeiten von Frauen wertzuschätzen, ja als Schatz und Reichtum zu heben vermag.