von Petra Steinmair-Pösel

Vielfältig ist die Gewalt, die Frauen weltweit erfahren und erleiden. Seit den 1980er Jahren erinnert der „Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November an Ungerechtigkeiten in der Verteilung von Besitz, Macht und politischem Einfluss. Besonders aber an die brutale Gewalt, die auch heute für viele Frauen eine bedrohliche Lebenswirklichkeit darstellt. Geschichtlich geht der von der UNO ratifizierte Gedenktag auf die Ermordung der Schwestern Minerva, Patria und Maria Teresa Mirabal durch den dominikanischen Geheimdienst am 25.11.1960 zurück. Die drei Schwestern hatten der Diktatur von Rafael Trujillo politischen Widerstand geleistet.

Unbestritten ist, dass Männer nicht nur Täter, sondern auch Opfer (primär männlicher) Gewalt werden. Auch der besorgniserregende Befund, dass Frauen in der Erziehung in Überforderungssituationen manchmal zu Gewalt greifen, wird damit nicht negiert. Doch nimmt frau/man(n) die Situation weltweit in den Blick, zeigt sich ein eklatantes Ungleichgewicht: Frauen werden durch die grausame Praxis weiblicher Beschneidung an Leib und Seele verstümmelt, Frauen fallen Säureattentaten und sogenannten Ehrenmorden zum Opfer. Obwohl international das Bewusstsein für die Problematik wächst, werden diese Frauen noch allzu oft nicht nur von ihren Familien, sondern auch vom Justizsystem verraten und im Stich gelassen.

Dass Gewalt an Frauen auch bei uns ein vielfach totgeschwiegenes Problem ist, davon wissen die entsprechenden Beratungsstellen zu berichten. Selbst im „g’hörigen“ Vorarlberg.