von Petra Steinmair-Pösel

Steinmair-Pösel Pösel IIDas Pastoralgespräch geht dem Ende entgegen. Viele Frauen und Männer haben sich beteiligt, um in einer Zeit des epochalen Wandels die Vorarlberger Kirche der Zukunft mitzugestalten. Nun heißt es: aufbrechen – loslassen – das Neue empfangen. Für die anstehenden Veränderungen gab Abt Martin Werlen vom Benediktinerkloster Einsiedeln am Ende des Gesprächsprozesses und am Beginn der Umsetzungsphase einige kostbare Perlen mit auf den (persönlichen und kirchlichen) Weg.

Wahr-nehmen, auf das schauen, was ist – auch wenn es Wüste ist. Der Versuchung widerstehen, die Augen vor der schmerzhaften Realität zu verschließen. Oft brauche es gerade diesen immensen Leidensdruck, damit Neues, Positives zum Vorschein kommen kann. Denn eine Gefahr in Situationen des Übergans liegt darin, sich vom bedrohlich erlebten Wandel fernzuhalten und in eine eigene Sonderwelt zurückzuziehen. Das jedoch wäre ebenso Verrat an der ureigensten Aufgabe, nämlich Licht und Salz für die Welt zu sein, wie die gegenteilige Versuchung, in den Strömen der Zeit auf- und unterzugehen.

„Sich glaubend in den Wandeln stellen“ wird so zum Leitwort in einer herausfordernden Zeit. Dies kann wohl nur, wer bereit ist, in das vertrauensvolle Bekenntnis der Dichterin und Benediktinerin Silja Walter einzustimmen: „Was bin ich denn betrübt? / Ist hinter allen Dingen, die scheinbar nicht gelingen, doch einer der mich liebt.“ Vielleicht gelingt aus dieser Haltung der Sprung des Vertrauens, ohne den es keine Zukunft gibt.

 
Mehr zum Besinnungstag

  • Weitere Eindrücke vom Besinnungstag finden Sie in einem Beitrag von Wolfgang Ölz.
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