Osterei, Osterhase, Osterfeuer: Viele der Bräuche rund um das höchste christliche Fest haben lange Tradition.

Osterei

Ostereier

Bei allen Völkern gilt das Ei als Zeichen des Lebens. Aus dem scheinbar toten Ei schlüpft ein Kücken aus – also neues Leben. Wir sehen darin auch ein Zeichen für die Auferstehung. Im Frühjahr mussten die Bauern in früheren Jahrhunderten ihre Steuern bezahlen. Sie bezahlten mit dem, was sie hatten: mit Eiern, Milch, Fleisch, Gemüse. Aus diesem Bezahlen entwickelte sich allmählich der Brauch des Eier-Verschenkens zu Ostern.

»Osterei« – eine Geschichte zum Symbolverständnis
Vor langer Zeit lebte Katharina in der großen Stadt Alexandria. Eines Tages besuchte der Kaiser aus Rom die Stadt. Er ließ Katharina zu sich rufen, denn er hatte gehört, dass sie eine Christin war. Sie musste ihm alle Geschichten erzählen, die sie von Jesus wusste. Katharina erzählte auch, wie Jesus gestorben war und dass er drei Tage später von den Toten auferstand. Da lachte der Kaiser und sagte: »Das glaube ich erst, wenn du aus einem Stein neues Leben erwecken kannst!« Dann schickte er sie nach Hause.
Dort kam Katharina ein Gedanke. Sie nahm ein beinahe ausgebrütetes Ei und ging am nächsten Tag zum Kaiser. »Na, willst du es versuchen?«, spottete der. Da öffnete Katharina ihre Hand und zeigte ihm das Ei. Genau in diesem Augenblick klopfte das Küken von innen ein Loch in die Schale. Gespannt schaute der Kaiser zu, wie das kleine Tier aus dem Ei schlüpfte. »Es sah aus wie tot«, sagte Katharina, »und doch ist es lebendig.« Man erzählte sich, dass der Kaiser sehr nachdenklich geworden ist.

(Geschichte aus: Monika Hofmann/Rolf Roßteuscher, Geschenke des Himmels, Kösel-Verlag, München 20)

Feuer

Osterfeuer / Rudy van der Veen / skitterphoto

Wie die Sonne macht auch Feuer hell und warm. Beides, Licht und Wärme, ist zum Leben notwendig. So wird in der Osternacht das Feuer vor der Kirche angezündet als Zeichen, dass Jesus lebt. An diesem Feuer wird die Osterkerze angezündet und in die dunkle Kirche getragen.

Osterkerze - Licht

Osterkerze

Sie ist ein Zeichen für Christus, unser Licht. Die Osterkerze ist zunächst das einzige Licht in der dunklen Kirche, bis nach und nach alle anderen Kerzen angezündet werden. Auf der Osterkerze sind rote Zeichen: das Kreuz mit den Wunden Christi, die Jahreszahl und zwei griechische Buchstaben, Alpha und Omega. Die Buchstaben sollen uns sagen, dass Christus Anfang und das Ende ist.

 

Oster-Lamm

Ostlamm

Jesus wird in der Bibel und auch in der Heiligen Messe oft das „Lamm Gottes“ genannt. Das Lamm zu Ostern erinnert auch an das Paschafest der Juden, bei dem ein Lamm gegessen wurde. Dieses Fest hat Jesus mit seinen Freunden noch kurz vor seinem Tod gefeiert. Auf alten Darstellungen trägt das Osterlamm oft eine Fahne – als Zeichen des Sieges. Christus, das Lamm Gottes, hat über den Tod gesiegt.

Osterhase

Osterhase

Beim Schlafen schließen Hasen ihre Augen nicht wie wir, weil sie keine Augenlider haben. In früheren Zeiten sagten die Leute: „Ein Hase schläft nicht“. Er wurde als Zeichen für die Auferstehung, weil auch Jesus nicht endgültig entschlafen ist. Um die Osterzeit herum werden die jungen Hasen geboren. Auch das wurde als Zeichen für das „neue Leben“ genommen.