40 Tage nach Weihnachten, am 2. Februar, feiert die Kirche das Fest der Darstellung des Herrn. Mit diesem Fest – vielleicht ist "Mariä Lichtmess" vertrauter – stellen wir das Licht noch einmal in den Mittelpunkt. Wir laden Sie ein, mit allen Sinnen sich selbst, dem anderen und damit auch Gott näher zu kommen und einander als wertvoll zu erfahren.

Seit der Liturgiereform heißt dieses Fest am 2. Februar "Darstellung des Herrn". Dieser Name hat biblische Wurzeln (Lk 2, 21-40). Vierzig Tage nach der Geburt Jesu wird er von seinen Eltern nach jüdischer Sitte in den Tempel gebracht, wo er unter Gottes Schutz gestellt wird.
Kerzen-LabyrinthDer Name "Maria Lichtmess", eine frühere Bezeichnung dieses Tages, rührt daher, dass seit dem 4. Jh. an diesem Tag die für das nächste Jahr benötigten Kerzen geweiht werden. Nach alter Tradition wird das Hellerwerden, das Anbrechen der längeren Tage gefeiert - früher gab es im Winter oft noch Hunger und Arbeitslosigkeit. Auch heute erleben viele Menschen im übertragenen Sinn diese Sehnsucht: Dunkle Wegstrecken des Lebens lassen sich bewältigen aus der Erfahrung heraus: Das Licht wird siegen! Ich muss nur lange genug ausharren".
Auch wir sind eingeladen, unsere Kerzen in die Kirche zu bringen und sie segnen zu lassen.

"Du bist berufen in dieser Welt etwas zu sein oder zu werden, zu dem kein anderer berufen ist" (Kalenderspruch)
Dem Fest Maria Lichtmess ist Lukas 2, 21-40 grundgelegt. Wie wir in dieser Stelle nachlesen können, erkennen die Propheten Simeon und Hanna sofort, für welche große Aufgabe Gott diesen noch jungen Jesus bestimmt hat.
Wir alle haben von Gott Begabungen und Talente bekommen und sind nach seinem Plan - jede/r zu etwas anderem - berufen.

Miteinander feiern:

Szenisches Darstellen
von Lk 2,21-40: Maria und Josef bringen den kleinen Jesus in den Tempel, wo er den Propheten Simeon und Hanna begegnet, die ihn sofort als Retter erkennen.

Sinnen-Spiele
Simeon und Hanna hatten eine große Sehnsucht nach dem Retter Israels. Sie lernten mit den Jahren, äußerst aufmerksam in die Tage und in die Ereignisse hineinzulauschen, um ja den Messias nicht zu verpassen. Sie wussten - um ihn finden zu können, braucht es Geduld, innere Ruhe und eine große Wachheit. Und man darf das Ziel nicht aus den Augen verlieren - sie warteten ihr ganzes Leben lang.
Sinnen-Spiele können motivieren, im Alltag mehr mit allen Sinnen zu leben.

HändeHände fühlen: Die TeilnehmerInnen (Kinder und Erwachsene) sitzen im Kreis und legen ihre Hände "versetzt" nebeneinander, sodass nie beide Hände einer Person nebeneinander liegen. Jemand befindet sich mit verbundenen oder geschlossenen Augen in der Mitte des Kreises. Durch Befühlen der Hände soll derjenige herausfinden, welche Hände zusammengehören und wem sie gehören.

Einfühlsamer Rücken: Bei diesem Spiel gehen die TN paarweise zusammen, einer ist Maler, der/die andere der "einfühlsame Rücken". Der Maler zeichnet einfache Formen (bei Kindern) oder Zahlen und Wörter auf den Rücken, der "Rücken" soll sie erraten.

(Weitere Ideen und Anregungen im Heft "Maria Lichtmess").

Einander segnen:

Segnen heißt auf Lateinisch "benedicere", was nicht anderes bedeutet als "Gutes sagen". Es können einander alle segnen, also Gutes zusprechen: die Eltern die Kinder und umgekehrt, sowie Erwachsene unde Kinder einander.

Im Alltag ist es für die ganze Familie entlastend, wenn das Segnen seinen festen Platz hat. So sprechen etwa viele Eltern ihren Kindern vor dem Schlafengehen Gutes zu. Ein anderes Ritual mancher Eltern ist es, den Kindern, bevor sie in die Schule gehen, ein Kreuzzeichen auf die Stirn zu machen.
Aber auch in der Partnerschaft ist es wichtig, sich gegenseitig Gutes zu sagen. Ein Ritual, wo dies Platz hat, wäre zum Beispiel vor dem Schlafengehen meiner Partnerin oder meinem Partner mitzuteilen, was ich an ihr oder ihm schätze.

Du bist wertvoll

Simeon - HabdankDer Prophet Simeon hat Jesus als Retter Israels und "Licht der Welt" erkannt und gepriesen. Jesu Eltern waren über diese Worte erstaunt.
Es kann ermutigend und aufbauend sein, in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Schule sich einmal nur Angenehmes und Stärken mitzuteilen. Denn jede/r von uns hat das "Licht der Welt" in sich und damit eine große Würde.
In Spielen wie zum Beispiel "Du bist wertvoll" kann ich dem anderen sagen, was ich an ihr oder ihm schätze.