Warum wir Weihnachten am 25. Dezember feiern, oder wie die Kindheitsgeschichten des Neuen Testaments zu verstehen sind ...

Seit dem 4. Jahrhundert

Die christliche Liturgie feiert seit dem 4. Jahrhundert die Geburt Christi als Ankunft des Erlösers in der Geschichte der Menschheit. Es wurde in Rom auf den 25. Dezember gelegt, weil in Rom ab 274 n. Chr. an diesem Tag das Fest des "sol invictus", das Fest des unbesiegten Sonnengottes, unmittelbar nach der Wintersonnenwende gefeiert worden ist.

Epiphanie
In den sogenannten  “Kindheitsgeschichten“ (Erklärung siehe unten) des Neuen Testaments sind viele alttestamentliche Motive verarbeitet:

  • Messiaserwartung;
  • Sohn Gottes;
  • das Kind als Retter, der Moses übertrifft;
  • das Kind als Herold des Friedens;
  • der Messias als Kind einfacher Leute usw.

Diese Geschichten waren schon früh eine wichtige Referenzenquelle für die christliche Theologie der Erlösung. Im Unterschied zur jüdischen Hoffnung auf einen geschichtlich – endzeitlichen Messias betonte das hellenistisch geprägte Christentum das entgültige Heil als Vergöttlichung der irdischen Welt in der Niederkunft Gottes in Menschengestalt (Epiphanie).
Vielleicht lebt diese hellenistische Sehnsucht bis heute darin weiter, dass nicht Ostern sondern Weihnachten emotional als das wichtigste christliche Fest empfunden wird.

Menschwerdung
Der theologische Kern von Weihnachten wird mit dem Begriff der  “Inkarnation“, der Menschwerdung Gottes, ausgesagt. Die biblische Schlüsselaussage ist Johannes 1,14:  “Und das Wort (griech.: der Logos) ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Darunter versteht der christliche Glaube, dass Gott ganz und gar im Menschen gegenwärtig geworden ist, sich als Mensch vergegenwärtig und offenbart. Die Theologie der Inkarnation verleiht darum auch der Zeit des Menschen  eine transzendente Qualität.

(Quelle: aufdanken)

Kindheitsgeschichten Jesu

Es sind die Evangelisten Matthäus und Lukas, die uns aus der Kindheit Jesu berichten, während Markus und Johannes darüber schweigen.

Matthäus
Matthäus beginnt mit dem Stammbaum Jesu von Josef ("... den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus." - Matth.1,16) bis Abraham. Er erzählt dann von Josef und seinen Gedanken, nachdem er von der Schwangerschaft seiner Verlobten gehört hatte.
Matthäus ist es auch, der uns vom Besuch der Weisen (Magier) aus dem Morgenland, der Flucht nach Ägypten, dem Kindermord des Herodes und der Rückkehr aus Ägypten und dem Wohnen in Nazareth berichtet. So zeichnet er sein ganz eigenes Bild von Jesus, wer er ist und was er (vor allem für Israel) bedeutet. Dabei ist ihm wichtig aufzuweisen, wie das Alte Testament voll heimlicher Hinweise auf Jesu Tun, Wort und Leiden ist. Jesus ist (ohne allen Zweifel!) der verheißene "Messias" und über Abraham das "Heil für die Völker" (Missionsbefehl).

Lukas
Lukas berichtet uns von der Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel, von seiner Geburt in Bethlehem, sowie der Darstellung im Tempel.
Abgeschlossen wird dies durch die Erzählung vom "Zwölfjährigen Jesu im Tempel" (Lukas 2,41ff).
Danach reicht Lukas noch den Stammbaum Jesu nach - über die Linie des Josef bis zurück zu Adam! (Lukas 3,23ff). - Dabei wird gleich am Anfang betont: "Jesus - wurde gehalten für einen Sohn Josef ...". Adam wird tituliert: "... der war Gottes". Dies gilt nun in ganz besonderer Weise von Jesus, als dem "Sohn Gottes". Maria aber und Josef sind Werkzeuge Gottes, durch die er sich der Welt als Erlöser erzeigt.

(Quelle: glauben und bekennen.de)

Link-Tipp
_ Wikipedia-Artikel "Weihnachten"