ÖGB-Präsident Foglar und ksoe-Leiter Riedlsperger präsentierten Wochenkalender 2011 zum Freien Sonntag

Stellvertretend für die über 50 Mitgliedsorganisationen der Allianz für den freien Sonntag Österreich haben Erich Foglar (Präsident des ÖGB) und P. Alois Riedlsperger SJ (Leiter der Katholischen Sozialakademie Österreichs, Koordination der Allianz) letzte Woche den neuen Wochenkalender 2011 zum Freien Sonntag in der ÖGB-Fachbuchhandlung in Wien präsentiert. Gleichzeitig wurde dort eine Ausstellung mit ausgewählten Karikaturen aus dem Kalender eröffnet.

 
Mensch ist zuallererst Mensch

Erich Foglar betonte, dass der Mensch nicht bloß für Umsatz und Profit da sei - er sei zuallererst Mensch. Der Sonntag wird als Zeit zum Regenerieren benötigt. Wie wichtig ausreichende Erholung ist, zeige der dramatische Anstieg psycho-sozialer Erkrankungen. Neben der alten Forderung der Arbeiterbewegung (8h Arbeit am Tag, 5 Tage die Woche) gehe es um ein allgemeines gesellschaftspolitisches Anliegen: Der arbeitsfreie Sonntag ermöglicht das Familienleben genauso wie die Teilnahme am kulturellen Leben.

Der ÖGB anerkennt den Wert des freien Sonntags für die Gesellschaft, so Foglar. Klar sei, dass es Ausnahmen gebe, so in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit, Verkehr und in Branchen, wo dies aufgrund des technologischen Wandels notwendig sei.

 
Sonntag ist notwendiger Kontrapunkt

P. Alois Riedlsperger SJ strich hervor, dass der Sonntag in einer Zeit der Individualisierung und Flexibilisierung ein notwendiger Kontrapunkt sei. Der gemeinsame freie Sonntag sei wichtig für humane Lebensrhythmen der Gesellschaft; er muss die Regel sein, Ausnahmen sind zu begründen.

In Europa gebe es bereits Sonntags-Allianzen in acht Ländern und weitere Initiativen für den freien Sonntag. Dies zeige, dass es zu einem positiven Wettbewerb um höhere Sozialstandards kommt anstatt von Sozialdumping. Ziel der Allianz sei gesellschaftlicher Zeitwohlstand für möglichst viele Menschen. Dies ist schon ein Anliegen des Sabbatgebotes, das vor fast 3000 Jahren selbst den Sklaven einen freien Tag ermöglichte. Somit kann – wie Bischof em. Maximilian Aichern als Initiator der Allianz für den freien Sonntag immer wieder betont – der freie Sonntag als eines der ältesten Sozialgesetze der Menschheit verstanden werden.

Von den anwesenden KarikaturistInnen war Christian Romanek am Podium. Als Künstler wisse er den freien Sonntag zu schätzen, denn Kreativität brauche Zeiten der schöpferischen Pause. Als Führungskraft (er ist als Schulinspektor verantwortlich für 250 LehrerInnen) habe er es sich zur Angewohnheit gemacht, am Sonntag nicht zu arbeiten.

 
Kalender 2011: Eine Karikatur pro Woche

Der neue Kalender umfasst 52 Karikaturen zum Thema Sonntag und wurde von KarikaturistInnen aus Deutschland und Österreich gestaltet. Herausgegeben wird der Kalender von den Allianzen für den freien Sonntag in Österreich, Deutschland und Südtirol gemeinsam. Einige Karikaturen finden Sie in der Bildergalerie. Diese öffnet sich durch einen Klick in das Bild rechts oben.

Eine Auswahl von 12 Karikatur-Blättern kann für Ausstellungen unter sonntag@ksoe.at angefordert werden. Diese Sammlung wird an verschiedenen Orten in Österreich zu sehen sein.

Bestellt werden können die Kalender über die Website der Allianz für den freien Sonntag.