Der Agrarriese Monsanto macht vor allem eines: Schlagzeilen. Produkte wie das Unkrautvernichtsungsmittel Glyphosat, Knebelverträge mit Kleinbauern und eine unrühmliche Vergangenheit im Vietnamkrieg hinterlassen bei vielen einen bitteren Nachgeschmack. Menschen weltweit starten am Wochenende darum wieder zu Protestmärschen – auch in Vorarlberg.

Ohne Rücksicht auf Verluste

Agent Orange… erinnern Sie sich? Laaange her, genau: Das war jenes Entlaubungsmittel, das die US-Streitkräfte im Vietnamkrieg versprühten, um den Vietcong in ihren Rückzugsgebieten im Regenwald die Deckung zu rauben.
Monsanto – jenen Konzern, dem rund eine Million Vietnamesen die durch Agent Orange hervorgerufenen Missbildungen, Krebserkrankungen und Vergiftungen mit Todesfolge verdanken – gibt es immer noch. Und sein Giftschrank ist kein bisschen kleiner geworden.

Die Verkaufsschlager heute heißen „genmanipuliertes Saatgut mit Schädlingsresistenz“ und Glyphosat. Das Breitbandherbizid steht Agent Orange in Sachen Wirksamkeit nicht nach – und ist völlig legal. Nachweisbare Rückstände in menschlichem Urin oder Muttermilch haben Behörden auf der ganzen Welt bisher nicht davon abhalten können, die Zulassungen zu verlängern und zu verlängern und zu verlängern – jüngst durch die EU-Kommission für weitere anderthalb Jahre.

Auf dem Weg zur Weltherrschaft

Auch, wenn die Beteuerungen von Umwelt- und Gesundheitsbehörden, dass die nachgewiesenen Rückstände überhaupt gar nicht schädlich seien, bestimmt ausreichend fundiert sind: So richtig gut fühlt es sich nicht an zu wissen, WAS man da mit seinem täglich Brot zu sich nimmt. Und WER es herstellt: Mit dem Namen Monsanto sind schließlich auch Geschäftsgebaren wie „Zweitaussaatverbot für patentiertes Saatgut“, Knebelverträge mit Kleinbauern, Monopolisierungstendenzen und Genmanipulation verbunden. Und wenn es tatsächlich dazu kommt, dass die Kartellbehörden der Übernahme durch den Bayer-Konzern zustimmen und das Konglomerat zur unangefochtenen Nummer Eins im Agrarchemie-Geschäft würde, könnten Landwirte auf der ganzen Welt endgültig einpacken – an dem Saatgutriesen führte dann kein Weg mehr vorbei.

Das heißt – vielleicht doch: In vier Tagen, am 20. Mai 2017, finden rund um den Globus wieder „March(es) against Monsanto“ statt. Zum sechsten Mal protestieren viele Millionen Menschen weltweit gegen einen Konzern, der aktiv an der Zerstörung unseres Planeten beteiligt ist. Auch in Bregenz wird u. a. auf Initiative der Sozialökonomischen und politischen Plattform der Studierenden der FHV (SÖPPS) zum fünften Mal marschiert, Motto: „Ein gutes Leben für alle“.

March Against Monsanto & Monsanto Tribunal

Treffpunkt ist am 20. Mai 2017 um 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Bregenz, von wo aus ab 14 Uhr einmal mitten durch die Innenstadt marschiert wird.

Bereits am Donnerstag (18. Mai) wird das Tribunal gegen Monsanto eröffnet: Ab 19 Uhr findet in Jahngasse 20 in Dornbirn ein öffentlicher Prozess auf Grundlage eines Rechtsgutachtens statt.

Alle Informationen zum MAM in Bregenz: soepps.wordpress.com