Seit sieben Jahren wird "Mutter Erde" im Rahmen eines internationalen Tages am 22. April gefeiert - heute bereits in 180 Ländern.

Felix Rohner

Ausgehend von Amerika wird seit 1970 jedes Jahr am 22. April der „Tag der Mutter Erde“ gefeiert. Anfangs noch recht klein, bestimmte die Generalversammlung der Vereinten Nationen 2009 diesen Tag als „Internationalen Tag der Mutter Erde“. Inzwischen werden dabei in über 180 Ländern mehrere hundert Millionen Menschen unterschiedlichster Konfessionen und Religionen erreicht, die diesen Tag mit Feierlichkeiten und Gebeten begehen. Der beliebte Schauspieler Leonardo Di Caprio ist einer der Schirmherren dieses Tages.

Jahrhundertelang war Gott, als Schöpfer allen Lebens, allgegenwärtig in allen kleinen Dingen seiner Schöpfung. Gott war präsent in jedem Menschen, in der Sonne, in allen Haustieren und jedem Grashalm. In der Zeit der Aufklärung entstand durch Galilei, Newton und Descartes das unselige und auch unbiblische Bild von Gott dem göttlichen Uhrmacher, der sein Werk in Gang gesetzt hat, nun aber nicht mehr in den Gang des Uhrwerks eingreift.
Durch diese Vorstellung rückte der Mensch in den Mittelpunkt der Schöpfung – rückte an die Stelle Gottes - mit all den verheerenden Folgen, die wir heute in Zusammenhang mit der Schöpfung erleben müssen. Wir sind als Menschen jedoch lediglich Teil, zugegeben ein wichtiger Teil, der Schöpfung. Wir sind Mitgeschöpfe, gemeinsam mit den vielfältigen, wunderschönen Pflanzen und zahlreichen, artenreichen Tieren. Wir Menschen sind dabei allerdings begnadet mit einer besonderen Vernunft und deshalb in besonderer Weise verantwortlich für eine ganzheitliche Entwicklung dieser Welt.

Die FH Vorarlberg lädt gemeinsam mit dem Vorarlberger Naturschutzbund und dem Verein CONSOLNOW am Donnerstag, dem 21. April, zu einem interessanten Vortrag von Prof. Herbert Pietschmann ein: „Schwester Erde, Mutter Erde und die Naturwissenschaft“ ein.

Ritual für den Tag


•    Nehmen Sie sich allein oder mit Ihren FreundInnen Zeit für diesen besonderen Tag.
•    Zünden Sie eine oder mehrere Kerzen an, legen Sie ein Bild der Mutter Erde in die Mitte oder Blumen und andere Lebens-Symbole.
•    Lesen Sie Psalm 104 oder andere Texte der Schöpfung in aller Aufmerksamkeit.
•    Essen Sie zum Abschluss bewusst ein feines Gericht: regional, saisonal und/oder Bio.

Gott als Schöpfer des Himmels und der Erde zu preisen, bedeutet immer auch, das Leben in all seiner Qualität zu feiern und achtsam mit unseren Mitgeschöpfen umzugehen.
Wer die Gottheit als Schöpferin preist, kann gar nicht anders, als verantwortungsbewusst mit dieser einzigartigen Mutter Erde umzugehen.