Mündig sein – bedeutet in der Lage zu sein sich selbst zu schützen und zu eigenem Urteil sowie selbstständiger Entscheidung befähigt zu sein. Nun – sind die Teenager mit 14 Jahren befähigt dazu – bzw. was braucht es damit sie es werden?

Für uns Eltern ist es wichtig zu wissen, dass laut österreichischem Gesetz die Jugendlichen ab dem 14. Lebensjahr selbstständig und  ohne Einverständnis der Eltern ihre Sexualität leben können – sie sind sozusagen sexuell mündig. Konkret gesagt: Wenn beide über 14 Jahre alt sind, sind alle Formen des sexuellen Kontaktes, mit denen beide einverstanden sind, erlaubt. Viele Eltern denken, das ist viel zu früh!  Mein 14-jähriger Teenager ist doch noch ein Kind und weiß gar nicht was es da macht!  Ja, das ist sehr verständlich. Gerade eben war unser Kind noch ein Baby, das Laufen gelernt hat und nun soll es schon sexuell mündig sein?! Als unsere Kinder das Laufen lernten, da freuten wir uns und haben es unterstützt wo wir nur konnten. Nun ist unser Kind auf dem Weg in das Erwachsen werden. Durch die Pubertät kommt  ein weiterer Aspekt in sein Leben– die Sexualität. Diese hat unter anderem mit Respekt, Achtung und Vertrauen zu tun. Genau das sind die Zutaten, die nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Eltern brauchen, um gut durch diese Zeit zu kommen.

Dürfen sich Eltern in die Sexualität ihrer Kinder einmischen? Ja und Nein. Wenn wir  der Definition von Mündigkeit Glauben schenken ist deren Voraussetzung, dass der Teenager in der Lage ist, sich selbst zu schützen sowie eigene Entscheidungen in Bezug auf seine Sexualität treffen zu können. Aufgeklärt sollten die Kinder optimaler weise schon vor der Pubertät werden – denn in der Kindheit kann der natürliche Umgang mit dem Körper und der Sexualität am besten vermittelt werden. Haben Kinder diesen Umgang schon von Kindesbeinen an in ihrer Familie erfahren, sind das bestimmt sehr gute Voraussetzungen in die sexuelle Mündigkeit.  Allerdings - aufgepasst: aufgeklärt, aber ahnungslos, wissen Jugendliche sehr oft nicht, wie es um Gefühle, Zärtlichkeit, Liebe und Ängste im Zusammenhang mit Sexualität steht. Wir können unseren Kindern anbieten, bei Fragen oder Ängsten für sie da zu sein. Wichtig in diesem Zusammenhang ist es die Verhütung anzusprechen.

Es ist fast so wie damals, als Ihr Kind das Laufen lernte – einfach da sein und bei Bedarf die helfende Hand reichen.

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Mag. Gudrun Posch- Berger
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Ehe-, Familien- und Lebensberatung

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