Die Caritas Vorarlberg hilft diesen Sommer dank ihrer SpenderInnen wieder dort, wo die Not besonders groß ist: in Äthiopien und syrischen Flüchtlingen. Denn Hunger ist ein langfristiges Thema – unabhängig von Schauplätzen, an denen Krieg herrscht oder Menschen auf der Flucht sind. Bei der Kampgane „Zukunft ohne Hunger 2014“ konnten die Lebens- und Ernährungssituation für 12.000 Menschen in Äthiopien, im Libanon und in Jordanien verbessert werden.

Weltweit sterben täglich 8000 Kinder aufgrund von Hunger und Unterernährung. In einem Krankenhaus in Südäthiopien sind 54% der Kinder unter fünf Jahren, schwerst unterernährt. Durch spezielle Aufbaunahrung für die Kinder und Beratung für die Mütter kann diese dramatische Situation entscheidend verbessert werden. Auch mittels nachhaltiger landwirtschaftlicher Programme kann in Äthiopien für 250.000 Menschen eine entscheidende Verbesserung ihrer Ernährungssicherheit erzielt werden.

Ernährungssicherung durch Schul- und Berufsausbildung, landwirtschaftliche Schulungen, Kleinkredite, neue Einkommensquellen (Bienenstöcke, Hühner, Ziegen), Gründung von Genossenschaften (z.B. für Getreidebanken), Ressourcenschonung (Lehmöfen) und vieles mehr kann die Caritas mit ihren vielen HelferInnen ermöglichen. Das Ziel der Maßnahmen ist dabei immer: die Lebenssituation dieser Menschen zu verbessern, damit sie sich aus eigener Kraft versorgen können.

Öfen, Ochsen und Kompost
In der Region Meki in Südäthiopien konnten durch Spenden aus Vorarlberg 1.200 Haushalte Hilfe in Form von Kleinkrediten, Saatgut, Werkzeugen sowie der Zuteilung von Schafen, Ziegen und Hühnern erhalten. Dadurch sind die Familien in der Lage, ihre Ernährung zu sichern und ein kleines Einkommen durch den Verkauf der Ernteüberschüsse und der gezüchteten Tiere zu erwerben. Zudem erhielten rund 100 Familien neue, energiesparende Herde, die eine entscheidende Arbeitsentlastung für die betroffenen Frauen darstellen. Die Witwe Alamnesh Dibay musste früher täglich Holz sammeln– nun reichen ein bis zwei Mal pro Woche, um den Herd zum Kochen zu beheizen. Die ersparte Zeit nützt sie, um auf dem Feld zu arbeiten und ihre Ernte zu verbessern. Auch die Ressource Holz wird somit geschont.
Bauer Chale Fote musste bisher einen Teil seines Landes verpachten, da er nicht alles bewirtschaften konnte. Durch den Ochsen, den er zur Verfügung gestellt bekommen hat, schafft er es, und die Ernte reicht für das ganze Jahr.
Auch andere kleine Schritte machen große Unterschiede: Hirut zum Beispiel hat richtig kompostieren gelernt: das verbessert den Gemüseertrag und rückt die Sorge Hiruts, dass ihre Familie Hunger leidet, etwas in den Hintergrund.

Perspektiven für die Zukunft
Sister Myriam von den „Good Shepherd Sisters“ setzt sich unermüdlich für „ihre“ Mädchen ein: Junge Frauen, die aus der Prostitution aussteigen wollen und neuerdings auch Mädchen, die auf der Suche nach Arbeit ins Ausland ausgewandert sind und mittellos zurückkehrten. Viele von ihnen erzählen von schrecklichen Erlebnissen. Sie wurden ausgebeutet und missbraucht, damit sie nicht fliehen konnten, wurde ihnen der Pass abgenommen. Sr. Myriam bietet Unterkunft, Verpflegung, Therapiemöglichkeiten und neue Perspektiven für die Zukunft im eigenen Land für die Frauen. Im Jahr 2014 bekamen durch die Spenden aus Vorarlberg 30 ausgebeuteten Frauen eine Ausbildung und somit Arbeitsmöglichkeiten für ihre Zukunft.

Naher Osten: Krieg, Flucht, Hunger
Der Nahe Osten bleibt Schauplatz unzähliger menschlicher Tragödien. Mehr als zwölf Millionen Menschen sind derzeit auf Überlebenshilfe angewiesen. Vier Millionen Menschen sind allein aus Syrien hauptsächlich in die Nachbarländer Libanon, Jordanien und die Türkei geflohen. Für rund 3.000 Flüchtlingsfamilien aus Syrien blieb auch 2014 ein Jahr ohne Perspektiven. Durch Spendengelder aus Vorarlberg konnte die Caritas sie mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Decken und Kleidung versorgen und 1.150 Kindern den Schulbesuch ermöglichen. Es muss gelingen, für Menschen, die alles verloren haben, Perspektiven zu schaffen. Für die meisten wird eine Rückkehr in ihre Heimat nicht so schnell möglich sein, deshalb sind sie auf unsere Hilfe angewiesen. Auch in der diesjährigen Sommerkampagne sammelt die Caritas für Äthiopien und syrische Flüchtlinge, um die Lebenssituation von Menschen verbessern zu können.

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten finden Sie auf der Homepage der Caritas Vorarlberg.