Hand aufs Herz: Machen Sie die Türe auf, wenn es klingelt oder klopft und sie eigentlich keinen Besuch erwarten? Oder tun sie so, als wären sie nicht zu Hause? Rund 1.500 Haussammler/innen sind auch heuer wieder bei Schnee, Sonne oder Regen unterwegs und klingeln an fremden Haustüren, um so Menschen in Not zu helfen.

Wenn man an einer fremden Haustüre klopft und klingelt, weiß man nie, was einen auf der anderen Seite erwartet: ein freundlicher Mensch, der sich über den Besuch freut? Ein trauriger Mensch, der auf Zuspruch hofft. Ein wütender Mensch, der ein Ventil für seinen Frust sucht? Auf dieses "Abenteuer" lassen sich im März tagtäglich rund 1.5000 Haussammler/innen ein. Und das tun sie nicht aus Eigennutz. Sie sammeln für fremde Menschen in Not, die Unterstützung brauchen.

Es öffnen sich nicht nur Türen...
Die Bandbreite der Reaktionen ist groß: Viele können – fast wie die Sternsinger – ein Lied davon singen“, berichtet Stellenleiterin Ingrid Böhler von der Pfarrcaritas. „Von den verbitterten oder enttäuschten Menschen, für die sowieso alles Geld in die falschen Kanäle fließt, über Menschen, die selbst in großer Not sind, bis hin zu den freudig wartenden Menschen, die schon hinter dem Spiegel oder unter dem Telefon ihre sorgfältig vorbereitete Gabe hervorholen.“ Oder wie eine Haussammlerin berichtet: „Für alle Beteiligten kann es zum Segen werden, wenn es mir beim Besuch gelingt, ihr Herz zu berühren. Es ergibt sich manchmal ein Gespräch, manchmal können Missverständnisse ausgeräumt werden. Es öffnen sich nicht nur Türen, sondern auch Augen und Herz für das, was Caritas ist – nämlich Nächstenliebe.“

Beispiel: Lerncafé
Es ist dieses ehrenamtliche Engagement von Menschen, die sich im Namen der Caritas auf den Weg machen, die viele Projekte erst möglich machen. Wie die Lerncafés in Lustenau und Dornbirn beispielsweise. Fehlende Unterstützung beim Lernen zuhause, eine beengte Wohnsituation oder mangelnde Deutschkenntnisse machen es für viele Kinder unmöglich, die Schule ohne Hilfe zu bewältigen. Sozial benachteilige Schulkinder bis 15 Jahre bekommen in den Lerncafés eine umfassende Betreuung. Gemeinsam werden Hausaufgaben erledigt und auf Schularbeiten gelernt.

Vielfältige Hilfe
Doch nicht nur im Lerncafé unterhalten Menschen Unterstützung. Auch Einzelfallhilfen, die Familienhilfe, die Wohngemeinschaft Mutter & Kind, Hospiz Vorarlberg, Arbeitsprojekte für jungen Menschen, die Einrichtungen für Menschen für Behinderung oder die  Sozialleistungen der Pfarren helfen Menschen in Not. Und diese vielfältigen Hilfen sind erst durch die Spendenmittel aus der Haussammlung möglich.

Für Menschen in Vorarlberg
"Ich gehe für Menschen in Not" ist auf dem Flyer der Haussammlung 2013 zu lesen. Ich gehe für Menschen in Not in Vorarlberg wäre vielleicht noch zu ergänzen, denn der Erlös der Haussammlung verbleibt vollständig in Vorarlberg und leistet einen wesentlichen Beitrag, dass wichtige Angebote und Einrichtungen der Caritas aufrechterhalten werden können.