Unzählige Fotos hängen da bereits an der Wand. Von Frauen, Männer, Kindern, Paaren, Familien. Im Profil, in die Kamera lächelnd, mit Schnee als Hintergrund, in Anzug und Krawatte, lachend, nachdenklich, am Strand ... die Aufzählung ließe sich noch schier unendlich erweitern. Sie sind auf der "Wall of Hope" versammelt, die physisch zwar eigentlich nicht da ist, aber irgendwie zeigt, wie viele Menschen hinter dieser Caritas-Aktion stehen. Zu kryptisch? Dann lesen Sie mehr.

Seit 2004 gibt es das soziale Netzwerk schon, das über eine Milliarde Mitglieder zählt: Facebook. Es bietet eine Plattform um schnell Fotos hochzuladen, Freunde über seinen Alltag, Erfolge oder sonstiges zu informieren und neue Kontakte zu schließen. Das einzige, das dafür nötig ist, ist ein Account. Doch mit Facebook kann man  nicht nur sich selber "präsentieren", sondern auch Gutes tun.

Wall of Hope
Das einzige, das man tun muss, ist sein Facebook-Profilbild "herzugeben", um so auf die "Wall of Hope" zu gelangen. Eine Wand, die es eigentlich physisch gar nicht gibt, die sich aber im Internet aus zig Fotos zusammensetzen lässt. Und die mit man mithilfe zweier Pfeile nach links oder rechts ziehen kann, um all die Bilder derer zu sehen, die das Projekt unterstützen. Wer sich lieber selber davon überzeugen will, kann das unter www.wall-of-hope.at tun.

Ein Quadratmeter pro Bild
Weil Bilder alleine aber noch keine Leben retten, hat sich die Bawag PSK als Kooperationspartner etabliert. Diese spendet nämlich für jedes Profilbild auf der Wall of Hope Saatgut für einen Quadratmeter. Konkreter Wert: 25 Cent. Das mag sich im ersten Moment nicht gerade nach viel anhören, bedeutet für die Menschen, die Hunger leiden jedoch die Welt. Dieses Saatgut ermöglicht nämlich, dass Eltern ihre Kinder und sich selber ernähren können. In Gegenden wie der Sahelzone in Afrika sterben jährlich 300.000 Kinder an Unterernährung.

Von der Mauer der Ignoranz zur "Wall of Hope"
„Hunger ist eine permanente Verletzung des Menschenrechts auf Nahrung. Alleine im Westsahel waren 2012 laut UNO 18,4 Millionen Menschen von Unterernährung bedroht“, betonte Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer. Er wie auch Landau erhoben konkrete Vorwürfe gegen die amtierende Bundesregierung: „Seit 2010 werden die bilateralen Entwicklungshilfemittel laufend gekürzt“, sagte Schweifer. Im nächsten Jahr sollen laut Caritas weitere 17 Millionen Euro gestrichen werden obwohl sich 106 Parlamentsabgeordnete gegen diese Kürzungen ausgesprochen hätten. "Frei von Hunger zu sein, ist ein Menschenrecht. Hilfsmittel zu kürzen ein Vorenthalten dieses Menschenrechts. Verlasst die Mauer der Ignoranz und kommt zum 'wall-of-hope'", lud Schweifer die Bundesregierung ein.

"Schenken mit Sinn"
Wer abseits der Wall of Hope noch Menschen, die hungern helfen möchte, kann dies tun, in dem er "Hoffnung" schenkt. Diese kommt in Form einer Spende für einen Mangobaum, Saatgut und Werkzeugen oder einer Ziege zu den Menschen, die diese zum Überleben brauchen. "Schenken mit Sinn" nennt sich die Aktion, bei der Menschen nicht nur ihrem Mitmenschen, sondern gleichzeitig auch  Menschen in weiter entfernten Ländern beschenken. Interessiert?