Nicht nur bei uns herrschen winterliche Temperaturen, auch in Aleppo in Syrien frieren die Menschen. Der Osten der Stadt gleicht einem Trümmerfeld.13,5 Millionen Menschen sind in Folge des Bürgerkrieges in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Kein Dach über dem Kopf trotz eisiger Temperaturen. „Menschen habe ihre Decken und Kleider verbrannt, um halbwegs Wärme zu erzeugen“, erzählt Michael Opriesnig, stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, was MitarbeiterInnen berichtet haben. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes hat gemeinsam mit dem Syrisch-Arabischen Roten Halbmond im Dezember für die Evakuierung Ost-Aleppos gesorgt, rund 35.000 Menschen konnten aus dem zerbombten Stadtteil gebracht werden. In den ersten Stunden und Tagen sei die Nothilfe im Fokus gestanden, dazu zählt die medizinische Versorgung, die Bereitstellung von Lebensmitteln und Trinkwasser.

Überlebenshilfe

Auch die Caritas ist vor Ort und leistet Überlebenshilfe.Viele Krankenhäuser seien zerstört, lokale Mitarbeiter der Hilfsaktion arbeiten unter schwierigsten Bedingungen in Gesundheitszentren, eine Feldküche versorge die Patienten. „Die Gesundheitssituation ist dramatisch“, erzählt auch Dagmar Lassmann von der evangelischen Diakonie. Der Projektpartner der Diakonie ist in dieser Region die orthodoxe Hilfsorganisation IOCC („Internationale Orthodox Christian Charities“). Forciert werde etwa ein Projekt, über das in Aleppo „Menschen mit chronischen Krankheiten, die mit den für sie notwendigen Medikamenten versorgt werden“, berichtet die Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe.

Gemeinsam

Neben der Nothilfe sei auch die langfristige Unterstützung wichtig, betont Lassmann. So werde zum Beispiel – ebenso in Kooperation mit IOCC – im Libanon ein Projekt gefördert, in dem christliche und muslimische Frauen in Gemeinschaftsküchen warme Mahlzeiten zubereiten. Davon würden syrische Familien ebenso profitieren wie libanesische, außerdem sei es auch ein Weg, um Vorurteile abzubauen.

Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz zählen ebenso wie Care, Hilfswerk, Malteser, Samariterbund und Volkshilfe zu den „Nachbar in Not“-Organisationen. Seit Start der ORF-„Nachbar in Not“-Hilfsaktion im Mai 2013 sind bisher 13,5 Millionen Euro gespendet worden. (red/religion.orf.at)