Der große Andrang ist vorüber. Auf den Rückgang der Flüchtlingszahlen reagiert die Caritas Vorarlberg nun mit einem ersten Rückbau der Caritas Flüchtlingshilfe. Nicht benötigter Wohnraum in Grundversorgungsquartieren soll zudem vermehrt von bleibeberechtigen Flüchtlingen weitergenutzt werden können.

Jahrelang wurden die Medien von einem Thema geprägt: die große Zahl an Flüchtlingen, die ihr Land verlassen und eine neue Heimat finden mussten. Immer wieder erging der Appell menschlich mit den Flüchtlingen umzugehen. Nun ist endlich eine Wende in Sicht. Die Bedarfsveränderungen in der Grundversorgung von Flüchtlingen führen bereits bis Ende dieses Jahres zu einem ersten Rückbau der Caritas Flüchtlingshilfe. 200 Belegsplätze in den Quartieren werden abgebaut und die Anzahl der MitarbeiterInnen reduziert. Diese werden nach Möglichkeit in anderen Caritas-Aufgabebereichen eingesetzt.

Wohnraum soll weitergenutzt werden

Nicht benötigter Wohnraum in Grundversorgungsquartieren soll nun vermehrt von bleibeberechtigen Flüchtlingen weitergenutzt werden können, heißt es dazu von Seiten der Caritas. „Weil das Angebot für leistbares Wohnen im Land sehr begrenzt ist, ist für diese Zielgruppe der Bedarf an Wohnraum groß“, erläutert Caritasdirektor Walter Schmolly. Bei auslaufenden Mietverträgen für kleinere Wohneinheiten wird jeweils eine Verlängerung und Nachnutzung für bleibeberechtigte Flüchtlinge geprüft und angestrebt.

„Wenn es gemeinsam mit den Vermietern gelingt, eine Nachnutzung kleinerer Wohneinheiten für bleibeberechtigte Flüchtlinge zu ermöglichen, wird auch der Druck reduziert, der im Bereich des Wohnungswesens derzeit ohnehin landesweit gegeben ist“, so der Schmolly. Ebenso werden verschiedene Großquartiere der Caritas Flüchtlingshilfe durch eine Verringerung der Belegungszahlen entlastet. Damit erhalten einige Familien die Möglichkeit, in kleinere Quartiere umzuziehen. Vor allem für die Kinder verbessert sich die Wohnsituation dadurch deutlich.

Reduktion der MitarbeiterInnen

Parallel dazu sind caritas-intern bereits Maßnahmen zu einer Reduktion des Mitarbeiterstandes angelaufen. Frei werdende Stellen werden nicht nachbesetzt und befristete Dienstverträge zum überwiegenden Teil nicht verlängert. Offene Stellen in anderen Fachbereichen der Caritas werden, wenn möglich, durch MitarbeiterInnen der Flüchtlingshilfe besetzt. „Wir haben bereits beim Aufbau der Strukturen im letzten Jahr eine zeitnahe Reduktion mit eingeplant. Dies hilft uns heute auch wieder, die Strukturen dem Bedarf anzupassen und zu verkleinern und dabei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich im Blick zu haben und ihre Leistungen in den letzten Monaten wertzuschätzen“, berichtet Fachbereichsleiter Bernd Klisch.