Als einen "dramatischen Wettlauf gegen die Zeit" hat Caritas Präsident Michael Landau die Winter-Nothilfe angesichts der aktuellen Temperaturen bezeichnet. Tausende Menschen kämpfen derzeit in Serbien gegen die klirrende Kälte. Demnach bewegen sich die Temperaturen derzeit zwischen -28°C bis -30°C - und die Prognose für die kommenden Wochen bleibt winterlich.

„Wir alle haben die Bilder aus unseren europäischen Nachbarländern gesehen und sind schockiert. Aktuell kampieren rund 1.000 Menschen im Stadtzentrum von Belgrad inmitten von Schnee und Eis. Hier ist Gefahr in Verzug", bittet Landau um weitere Spenden.  „Das offizielle Österreich hat vor zwei Tagen Polizisten zur Grenzsicherung nach Serbien geschickt, aber bisher noch keine humanitäre Hilfe. Geholfen werden kann nur, weil die Österreicherinnen und Österreicher dankenswerterweise Geld spenden. Doch wir brauchen in dieser so dramatischen Situation unbedingt europäische Solidarität auf allen Ebenen!“

Die aktuelle Lage

Rund 7000 Menschen - vorwiegend Frauen und Kinder - würden sich derzeit in Serbien aufhalten und ums Überleben kämpfen. Und täglich kommen einige hundert Menschen dazu, die den Weg über die mazedonische, die bulgarische oder albanische Grenze geschafft haben. Der Großteil der geflüchteten Menschen ist in staatlichen Asyl- und Transitzentren untergebracht, deren Kapazitäten aber vollkommen ausgelastet sind. Die hygienischen Bedingungen in einigen staatlichen Flüchtlingszentren in Serbien sind entsetzlich, es gibt Fälle von Fleckfieber. Die Räumung des Belgrader Bahnhofs und einiger Parks konnte diese Gefahr nicht komplett bannen. Aktuell bemühen sich Regierung und Stadtverwaltung die noch immer am Bahnhof befindlichen Menschen in Lager zu bringen, um zu verhindern, dass sie in der Kälte erfrieren.

Hilfe kommt aus Österreich

Aufgrund der riesigen Schneemengen können vielerorts derzeit keine Menschen mehr in die Unterkünfte gebracht werden. Rund 150 Menschen harren bei den aktuellen Minusgraden im Freien aus. Die serbische Regierung hat von Anfang der Flüchtlingskrise an klargestellt, dass sie keine finanziellen Mittel für die Versorgung der Menschen auf der Flucht zur Verfügung stellen wird. Die internationalen Geldgeber ziehen sich seit Sommer 2016 aus der Region zurück. Dank der Hilfe der Österericher können tausende Menschen täglich mit Frühstück, heiße Suppen und Tee sowie Lebensmittelpaketen versorgt werden. Warme Winterkleidung und Decken werden verteilt.